Modellprojekt

Apotheker prüft Heim-Medikation Yvette Meißner, 12.04.2011 09:27 Uhr

Berlin - 

Erst Diabetiker, dann Bewohner von Altenheimen: Nach Abschluss seines Diabetiker-Modellprojekts hat sich Apotheker Manfred Krüger vorgenommen, die medikamentöse Therapie von Heimbewohnern zu verbessern. Bei Problemen, die eventuell durch Arzneimittel ausgelöst werden können, nimmt der Apotheker die Medikation der Patienten unter die Lupe und versucht zusammen mit Ärzten, Pflegepersonal und Angehörigen die Therapie zu verbessern.

Krüger, der Inhaber der Linner Apotheke und Burg Apotheke in Krefeld ist, versorgt zwei Heime mit rund 160 Bewohnern, die nun am Pilotprojekt teilnehmen. Stürzen Bewohner häufig, mehren sich die Krankenhauseinweisungen, treten Blutungen, Hautveränderungen, Nervosität oder Unruhe auf, wird der Apotheker benachrichtigt. Etwa jeden zehnten Heimbewohner hat der Pharmazeut seit Mitte 2010 aufgesucht.

Er prüft Medikamente und Dosierungen und bespricht mit dem behandelnden Arzt die Einnahme. So würden Dosierungen angepasst, Arzneimittel gestrichen oder aber hinzugenommen. Danach werden Heimpersonal sowie pflegende Angehörige und der Patient über die Änderungen informiert. Zwei Wochen lang werden Vitalwerte wie Blutdruck, Blutzucker und Körpertemperatur des Heimbewohners dokumentiert. Noch einmal zwei Wochen später schaut Krüger, was die Umstellung gebracht hat.

Schon jetzt sei erkennbar, dass Patienten weniger oft ins Krankenhaus eingewiesen würden, so Krüger. Konkrete Ergebnisse will der Apotheker aber noch nicht vorlegen.