Therapiesicherheit

Apotheker-Projekt mit Ärzten und Kassen

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Niedersächsische Apotheker und Ärzte wollen gemeinsam die medikamentöse Therapie von Typ-2-Diabetikern mit Bluthochdruck verbessern. Der Start für das Projekt in zwei Modellregionen ist für Ende des Jahres geplant. Die Apotheker sollen Medikationslisten erstellen, die von den Ärzten geprüft und gegebenenfalls geändert werden.

Beim sogenannten „Bündnis für System-Compliance“ sind neben der niedersächischen Apothekerkammer und der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) auch die AOK Niedersachsen, DAK und hkk sowie die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) mit im Boot. Die beiden Pharmafirmen MSD Sharp & Dome und Wyeth übernehmen organisatorische Aufgaben.

Die Krankenkassen schreiben Versicherte an, die sowohl an Diabetes mellitus Typ 2 als auch an Hypertonie erkrankt sind und an einem Disease-Management-Programm teilnehmen. Sie werden gebeten, sich an eine Apotheke zu wenden, wo eine komplette Medikationsliste erstellt wird.

Neben der Auflistung von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln werden auch alle eingenommen OTC-Präparate sowie Nahrungsergänzungsmittel dokumentiert. Hauptaugenmerk bei den apothekenpflichtigen Medikamenten liegt auf Schmerzmitteln. „Wir wollen Diabetiker für die Selbstmedikation sensibilisieren“, so Magdalene Linz, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, gegenüber APOTHEKE ADHOC. So solle im Laufe des Projektes die Einnahme nicht-steroidaler Antiphlogistika (NSAID) wegen möglicher Nebenwirkungen reduziert oder sogar ganz vermieden werden.

Derzeit versuchen Kammer und KV, Apotheker und Ärzte für das Projekt zu gewinnen und zu schulen. Für jede Region ist ein Pharmazeut verantwortlich, der die Apotheken über das Projekt informiert und Ansprechpartner für eventuelle Fragen ist. Wer teilnimmt, wird vor Beginn zum Medikationsmanagement - also dem Erkennen und der Einordnung von Wechselwirkungen - geschult.

Das Projekt mit freiwilliger Teilnahme und ohne zusätzliche Vergütung für Apotheker, Ärzte und Patienten ist für ein Jahr angelegt. Studiendesign und Evaluierung übernimmt die MHH. Die intensive Zusammenarbeit soll nicht nur die Compliance der Patienten fördern und die Therapie verbessern, sondern auch die Kommuniaktion zwischen Apothekern, Ärzten und Kassen fördern.

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