Bei pflanzlichen Beruhigungsmitteln konkurriert das Apothekensortiment bereits heute mit zahlreichen Drogerieprodukten. Ab Mai wird des durch die Entlassung der Kombinationen von Baldrian mit Passionsblume beziehungsweise Melisse aus der Apothekenpflicht weitere Angebote im Mass Market geben. Bei den Apothekern stehen pflanzliche Sedativa dennoch hoch im Kurs.
Fragen Kunden nach einem Beruhigungsmittel, raten Apotheker am häufigsten zu pflanzlichen Produkten. Bei einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC gaben 79 Prozent der Teilnehmer an, Phytopharmaka zu empfehlen. Auch homöopathische Mittel sind beliebt: Knapp die Hälfte empfiehlt Homöopathika zur Beruhigung.
Zu chemischen Sedativa raten nur 17 Prozent der Apotheken ihren Kunden. Knapp 3 Prozent empfehlen andere Maßnahmen. An der Umfrage nahmen vom 17. bis 18. März 227 Nutzerinnen und Nutzer teil.
Mehr als 91,5 Millionen Euro setzten Apotheken nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens Insight Health im vergangenen Jahr mit pflanzlichen Sedativa um. Baldrian-Monopräparate sowie Kombinationen mit Passionsblume, Hopfen, Melisse und Johanniskraut machten allein 52,3 Millionen Euro aus. Der Umsatz mit homöopathischen Sedativa lag immerhin bei 21,2 Millionen Euro. Da Homöopathika als Arzneimitteln der besonderen Therapierichtung allerdings in der Regel keine Indikation zugeordnet ist, könnte die Zahl auch wesentlich größer sein.
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