Nachfolgersuche

„Apotheker, bei uns ist es schön!“

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Berlin -

Kur & Wellness, Wandern & Aktivurlaub: Die baden-württembergische Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach präsentiert sich als Ferienparadies im Schwarzwald. Doch seit Monaten fehlt in dem Kurort eine Apotheke. Die Goldbach-Apotheke meldete Insolvenz an und steht seit September leer. Ein Nachfolger wird gesucht.

Die Apotheke gehörte in Bad Peterstal-Griesbach mehr als zwei Jahrzehnte lang zum festen „Inventar“ der Gemeinde. Zunächst führte Gisela Urschel die Kur-Apotheke, sie schloss den Betrieb aber Mitte 2015 aus Altersgründen. Für den Standort wurde kein Nachfolger gefunden. Dann sprang der ungarische Apotheker Antal Csaba Wessely ein und öffnete Ende 2015 in einer ehemaligen Schlecker-Filiale die Goldbach-Apotheke.

Der Pharmazeut war hierzulande in verschiedenen Apotheken tätig und sorgte mit seiner Niederlassung für Erleichterung bei den knapp 2700 Einwohnern der Gemeinde. Bürgermeister Meinrad Baumann freute sich über den Antritt des Pharmazeuten: Die Bewohner hätten die Apotheke vermisst. Doch für den gebürtigen Ungarn lief der Betrieb nicht wie erwartet. Er musste im vergangenen Herbst Insolvenz anmelden und die Apotheke schließen.

Das Insolvenzverfahren läuft noch. „Wir suchen nach wie vor nach einem Nachfolger“, sagt Insolvenzverwalter Martin Mildenberger. Der Standort sei noch immer frei, Bürgermeister und Vermieter geben nicht auf. „Auch die komplette Apotheken-Einrichtung ist vorhanden.“ Csaba Wessely habe die Räume vor der Eröffnung komplett renoviert.

Der Standort sei gepflegt. „Es ist zwar alles gebraucht, aber in sehr gutem Zustand“, so Mildenberger. Die Türen etwa seien vor der Eröffnung neu eingebaut worden. Bei dem Betrieb handele es sich um eine kleine Landapotheke, die laut Insolvenzverwalter gut laufen kann. „Für die Gemeinde wäre es gut, wenn wieder eine Apotheke öffnet. Bei uns im Schwarzwald ist es schön.“ Ein junger Pharmazeut oder eine Familie wären ideal.

Die Schließung der Goldbach-Apotheke habe nicht rein wirtschaftliche Gründe. „Hier gab es Sondereffekte“, so Mildenberger. Zwischen dem Inhaber und der ländlichen Bevölkerung habe es kommunikative Probleme aus sprachlichen Gründen gegeben. Es sei nicht leicht gewesen, schwierige Themen auf den Punkt zu bringen. Ein neuer Inhaber könnte auch Glück mit der Zusammenstellung eines Teams haben. „Die früheren Angestellten wohnen dort und mein Eindruck ist, dass sie froh wären, wieder in der Apotheke zu arbeiten.“

Die Nachfolgersuche hatte sich bereits vor des Antritts Csaba Wesselys schwierig gestaltet: Interessenten sprangen ab, weil sie andere Umsatzmöglichkeiten erwartet oder mittlerweile eine andere Apotheke übernommen hatten. Die Apotheker aus dem Umkreis sahen in dem Standort etwa wegen der Personalkosten keine sich tragende Filiale. Auch das Seniorenheim, die Reha-Klinik und mehrere niedergelassene Ärzte konnten sie nicht locken.

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