Mehr als jede dritte Apotheke gehört inzwischen zu einer „Minikette“: Von den insgesamt 20.441 Apotheken in Deutschland sind inzwischen 7218 Teil eines Filialverbunds. Das entspricht einem Anteil von 35 Prozent. Das geht aus Zahlen der ABDA hervor. Nur 13.223 Betriebsstätten werden demnach noch als Einzelapotheke geführt.
Mit der Filialisierung geht auch die Zahl der selbstständigen Apotheker zurück. Noch 16.269 Apothekenleiter gab es zum Jahresende 2014. Fast jeder Fünfte, insgesamt 3046 Apotheker, besaß neben seiner Hauptapotheke mindestens eine Filiale. 2187 von ihnen – also 72 Prozent – führten eine Filiale, 19 Prozent hatten zwei Filialen und die übrigen 9 Prozent die Höchstzahl von drei Filialen. Insgesamt werden derzeit 4172 Apotheken als Filiale geführt – das ist jede fünfte Betriebsstätte.
2005 war zunächst ein starker Anstieg zu verzeichnen: Ein Jahr nach der Lockerung des Mehrbesitzverbots gab es 1228 Filialapotheken. Das entsprach damals einem Anteil von knapp 6 Prozent. Inzwischen ist der Anstieg abgeflacht, der Trend zu mehr Filialen besteht aber weiterhin.
Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Apotheken insgesamt um 221: Bei den Haupt- und Einzelapotheken ergibt sich ein Minus von 392, bei den Filialen hingegen ein Plus von 171 Betriebsstätten. Insgesamt 482 Apothekeninhaber haben 2014 aufgegeben: 285 haben ihre Apotheke geschlossen, weitere 197 haben das Geschäft als Filiale an einen anderen Apotheker abgegeben. Außerdem wurden 99 Filialen geschlossen.
Dem gegenüber standen 90 neu eröffnete Haupt- beziehungsweise Einzelapotheken und 73 neu gegründete Filialapotheken, zusätzlich zu den als Filiale übernommenen Apotheken. Immer öfter werden die Filialverbünde inzwischen auch „im Ganzen“ an Nachfolger übergeben.
Laut Analysen der Apobank wurde 2014 bereits jede sechste Apotheke im Verbund übernommen. An die Apothekenleiter stellt das ganz andere Anforderungen, da sie nicht nur für mehrere Betriebsstätten, sondern zum Teil auch für Teams aus 40 bis 50 Mitarbeitern verantwortlich sind.
Während statistisch gesehen also 1,3 Apotheken pro Tag schließen oder abgegeben werden, werden nur 0,4 Apotheken eröffnet. Die Zahl der Schließungen ist seit 2012, dem Jahr mit dem größten Rückgang, abgeflacht. Damals hatten insgesamt 602 Apotheker ihre Apotheke geschlossen oder als Filiale abgegeben. Insgesamt gab es am Jahresende 317 Betriebsstätten weniger als Ende 2011 – erstmals seit 1994 lag die Zahl der Apotheken wieder unter 21.000. Inzwischen nähert sich die Zahl dem Stand von 1992 an – damals gab es 20.350 Apotheken.
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