Apothekenzahlen

Weniger als 21.000 Apotheken

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Berlin -

Erstmals seit 1994 gibt es in Deutschland weniger als 21.000 Apotheken: Die Zahl der Betriebsstätten sank im vergangenen Jahr um 295 – ein Rückgang um 1,4 Prozent. Rechnerisch schloss damit beinahe an jedem Arbeitstag eine Apotheke. Insgesamt mussten 2012 mehr als 480 Apotheken schließen, dem stehen nur rund 185 Neueröffnungen gegenüber. Die Zahlen beruhen auf Angaben der Apothekerkammern.

Zum Jahresende gab es deutschlandweit 20.934 Haupt- und Filialapotheken. Bremen traf es abermals am härtesten: Hier gab es zum Jahresende fast 5 Prozent weniger Apotheken. Neun Apotheken mussten schließen, nur eine wurde neu eröffnet. In der Hansestadt hatte es bereits 2011 einen Rückgang um 6,3 Prozent gegeben.

In Westfalen-Lippe mussten 73 Apotheken schließen, nur 16 wurden neu eröffnet. Mit einem Rückgang von 2,6 Prozent liegt der Kammerbezirk damit an zweiter Stelle, gefolgt vom Saarland. Dort sank die Apothekenzahl um 2,1 Prozent. Auch Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz (beide 2,0 Prozent) und Nordrhein (1,6 Prozent) mussten überdurchschnittlich viele Schließungen hinnehmen.

Die Stadtstaaten konnten den Negativtrend des Vorjahres abfedern: In Hamburg sank die Zahl der Apotheken um 1,4 Prozent (2011: 2,4 Prozent) und in Berlin um 1,3 Prozent (2011: 1,4 Prozent). Ebenfalls im Mittelfeld liegen Niedersachsen (1,3 Prozent), Bayern (1,2 Prozent) und Schleswig-Holstein (1,0 Prozent).

Hessen und die meisten neuen Bundesländer kamen glimpflich davon; hier hielten sich Schließungen und Neueröffnungen die Waage: In Sachsen-Anhalt änderte sich die Zahl der Apotheken nicht, in Brandenburg sank sie um 0,2 und in Sachsen und Hessen um 0,3 Prozent. Mecklenburg-Vorpommern ist das einzige Bundesland, das sogar ein Plus zu verzeichnen hat: Hier eröffnete eine Apotheke mehr als schließen musste. Lediglich Thüringen reißt aus: Hier mussten zehn Apotheken schließen, nur zwei wurden neu eröffnet – ein Minus von 1,4 Prozent.

Insgesamt liegt die Zahl der Apotheken trotz Filialisierung auf dem niedrigsten Stand seit 18 Jahren: 1994 gab es 20.903 Betriebsstätten. Bis 2000 stieg die Zahl der Apotheken, dann begann eine Phase der Schließungen. Innerhalb von nur drei Jahren gaben 287 Apotheker auf, ein Rückgang von 2,3 Prozent.

Gestoppt wurde der Trend durch die Zulassung des beschränkten Mehrbesitzes: Durch die Übernahme als Filialapotheke konnten viele Schließungen verhindert werden. Bis 2008 stieg die Zahl der Apotheken wieder um 1,4 Prozent auf 21.602 Betriebsstätten, die bislang höchste Zahl der Geschichte. Seitdem sinkt die Zahl der Apotheken wieder – mit zunehmender Geschwindigkeit.

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