Hinter jeder Apotheke, die schließt, stehen berufliche Existenzen. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der selbstständigen Apothekerinnen und Apotheker erstmals unter die Zahl von 13.000. Innerhalb von nur drei Jahren haben mehr als 1000 Inhaberinnen und Inhaber aufgegeben.
Laut Abda-Statistik ist die Zahl der Apotheken zum Jahresende auf das Allzeittief von 17.571 gesunken. Das sind 497 Apotheken weniger als zum Jahresende 2022 – der größte jährliche Verlust an Apotheken in der Geschichte der Bundesrepublik. Den 559 Schließungen standen im vergangenen Jahr nur 62 Neueröffnungen gegenüber.
Die Zahl der Haupt- und Einzelapotheken sank um 405 auf 12.950 – damit gab es erstmals weniger als 13.000 selbstständige Apothekerinnen und Apotheker. Die Zahl der Einzelapotheken sank dabei um 358 beziehungsweise 4 Prozent – erstmals gab es damit weniger als 10.000 Inhaberinnen und Inhaber von Apotheken ohne Filialen.
Doch auch die Zahl der Hauptapotheken, zu denen eine oder mehrere Filialen gehören, war rückläufig: 3305 Kolleginnen und Kollegen betrieben zum Jahresende einen Filialverbund mit zwei bis vier Apotheken – das sind 47 weniger als Ende 2022. Im Vorjahr war die Zahl um 13 gesunken, in den Jahren davor hatte es seit der Zulassung des beschränkten Mehrbesitzes nur 2018 einmal einen Rückgang um 20 gegeben.
Der rückläufige Trend bei den Selbstständigen hält schon seit Jahren an: 2021 war die Grenze von 14.000 unterschritten worden, 2018 die Grenze von 15.000. Seit 2008 ist die Zahl der Inhaberinnen und Inhabern um 5801 gesunken – ein Rückgang um 31 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2000, als es mit 21.592 die höchste Anzahl an selbstständigen Apothekerinnen und Apothekern gegeben hatte, ist ein Rückgang um 8642 zu verzeichnen – minus 40 Prozent.
Dass der Rückgang der Apothekenzahlen insgesamt gerade an Dynamik gewinnt, hat mit der Filialisierung zu tun. Bislang nahm die Zahl der als Filialen geführten Apotheken in einem insgesamt rückläufigen Markt noch zu – 2022 schlossen erstmals auch mehr Filialen als eröffnet beziehungsweise umgewandelt wurden: Mit 4713 Standorten sank die Zahl um 30. Im vergangenen Jahr war nun sogar ein Rückgang um 92 auf 4621 zu verzeichnen – das Apothekensterben hat mittlerweile also auch die Filialverbünde erreicht.
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