Ärger wegen DAK-Hilfsmittelversorgung

„Apothekenpreise“: Apothekerin präsentiert Aufschläge

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Berlin -

Die Hilfsmittelversorgung ist vielen Inhaber:innen ein rotes Tuch im Apothekenalltag. Ganz ohne geht es nicht, und so müssen sich viele Betriebe nicht nur auf die Präqualifizierung einlassen, sondern auch die ausgehandelten Konditionen der Kassen hinnehmen. Doch nicht ohne Protest, wie Apothekerin Silke Hans beweist.

Die DAK-Gesundheit und der Deutsche Apothekerverband (DAV) haben sich auf eine Sonderregelung zur Versorgung weiterer Applikationshilfen geeinigt. Per Rundschreiben wurden die Apotheken über die neuen Preisregelungen für die betroffenen Hilfsmittel informiert. Die Abmachung gilt bis Ende Juni.

Apotheken, die etwa einen Rucksack oder eine Tasche zur Infusions- oder Arzneimitteltherapie abgeben, erhalten von der Kasse einen Aufschlag von 2,5 Prozent. „Die Lage bei Hilfsmitteln ist abstrus und total lächerlich“, sagt Hans. Die Inhaberin der Markt Apotheke Kleve machte ihrem Ärger in sozialen Netzwerken Luft. Sie teilte ein Foto der ausgehandelten Konditionen und schrieb dazu: „So liebe Leute- da sind sie. Die sogenannten APOTHEKENPREISE. AEP ist Apothekeneinkaufspreis plus sage und schreibe 2,5% Aufschlag. Jaaaaaaaa, liebe DAK – da machen wir ne Party.“

Viele Kolleg:innen stiegen angesichts dieser Verhandlungsergebnisse komplett aus der Hilfsmittelversorgung aus, so Hans. „Die Otto-Normal-Apotheke bestellt über den Großhandel, da muss man jetzt noch mehr Zusatzgebühren zahlen und bekommt auf den Einkaufspreis 2,5 Prozent“, kritisiert sie. „Für diesen Verdienst brauche ich nicht den Lichtschalter betätigen oder den Computer hochfahren.“ Die Hilfsmittelversorgung lohne sich deshalb nur noch für Apotheken, die im großen Stil Heime versorgten oder über ein angeschlossenes Sanitätshaus verfügten. Dann könne direkt bei Herstellern eingekauft und über eine Mischkalkulation ein positives Ergebnis erzielt werden.

„Die Kunden glauben einem nicht“

In der Markt-Apotheke würden nur die notwendigsten Hilfsmittel etwa Pens und Spritzen für den Diabetikerbedarf abgegeben. „Das macht man mit, wenn man Insulin abgibt.“ Doch ganz könne man sich dem Feld nicht entziehen. „Irgendwie ist man zwangsweise dabei.“ Dass man mitunter sogar vom AEP etwas von der Krankenkasse abgezogen bekomme, könne man den Patient:innen nicht vermitteln. „Die Kunden glauben einem nicht, wenn man erklärt, was letztlich bei der Apotheke bleibt.“

Dennoch versucht Hans ihren Followern genau das zu erklären. Zur aktuellen DAK-Preisliste schreibt sie weiter: „Wie hoch war noch mal der Inflationsausgleich? Wie lange ist das Apotheken-Honorar nicht angepasst worden, derweil auch wir natürlich höhere Kosten, höhere Personalausgaben und Co haben??? Ach ja stimmt: 18 Jahre.“

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