Apothekenmitarbeiter bekommen mehr Geld APOTHEKE ADHOC, 29.12.2010 13:09 Uhr
Nachträgliches Weihnachtsgeschenk: Ab Januar bekommen die Apothekenmitarbeiter in Deutschland mehr Geld. Die Apothekengewerkschaft Adexa und der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) einigten sich Mitte Dezember auf eine Erhöhung der Gehälter um 2 Prozent; gestern wurden die Verträge unterzeichnet. Der neue Gehaltstarifvertrag gilt für zwei Jahre und Angestellte in allen Kammerbezirken außer Sachsen und Nordrhein. Wie bereits vorab vereinbart, tritt Anfang 2012 außerdem ein Tarifvertrag zur arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Altersvorsorge in Kraft.
Besonders freuen können sich die Pharmazeuten im Praktikum, die künftig, in Anlehnung an den im Oktober erhöhten BaföG-Höchstsatz, 670 Euro statt wie bislang 619 Euro bekommen. Das gesamte pharmazeutische Personal erhält künftig sechs Tage Bildungsurlaub in zwei Jahren; bislang galt dieser Anspruch nur für Approbierte. Im neuen Bundesrahmentarifvertrag wurde außerdem festgelegt, dass Notdienste nicht länger als 24 Stunden dauern dürfen. Mit den Apothekernleitern in Nordrhein will die Adexa noch im Januar verhandeln.
Ab 2012 gibt es erstmalig verpflichtende Arbeitgeberzuschüsse zur Altersvorsorge von 27,50 Euro für Mitarbeiter, die mehr als 30 Stunden arbeiten. Azubis und Teilzeitkräfte unter zehn Stunden bekommen 10 Euro, dazwischen gibt es Abstufungen.
Beide Seiten sind mit dem Abschluss zufrieden: Mit dem Tarifabschluss werde der Kostenblock „Personal“ für den Apothekeninhaber für die kommenden zwei Jahre kalkulierbar, sagte der Vorsitzende des ADA, Theo Hasse. Der Abschluss sei sozial ausgewogen und auch unter sich ändernden Rahmenbedingungen finanziell tragbar.
Bei der Adexa hieß es, man habe den Arbeitsplatz öffentliche Apotheke für den Berufsnachwuchs ein Stück attraktiver gemacht: „Aufgrund der drohenden Einbußen durch das AMNOG ist der Abschluss sehr moderat ausgefallen, stellt aber gleichzeitig sicher, dass die Belastung nicht auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgewälzt wird und die Gehälter adäquat angehoben werden“, sagte die Zweite Vorsitzende, Tanja Kratt.