Apothekern fehlen noch 36 Millionen

Berlin -

Die Notdienstpauschale ist im dritten Quartal auf 261,97 Euro pro Notdienst gesunken. Das ist der zweitniedrigste Wert seit der Einführung im Spätsommer 2013. Geringer war der Zuschuss zum Notdienst nur im dritten Quartal 2014. Im Jahresvergleich ist die Pauschale damit um 3,31 Euro gestiegen. Trotzdem werden die Apotheker auch in diesem Jahr nicht den einmal versprochenen Zuschuss erhalten.

Die Apotheken erhalten einen Festzuschlag von 16 Cent für jede abgegeben Rx-Packung, die direkt in den Nacht- und Notdienstfonds (NNF) fließen. Diese Gesamtsumme wird durch die Anzahl der geleisteten Notdienste geteilt. Dieser Betrag wird für jeden Notdienst an die Apotheken ausgeschüttet, so dass Apotheken besser gestellt werden, die mehr Notdienste leisten müssen.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal 2014 wurden zwar 306.000 Packungen abgegeben, gleichzeitig aber auch 1266 Notdienste weniger geleistet, nämlich 104.843. Gezählt wird jeder Volldienst zwischen 20 Uhr und 6 Uhr. Insgesamt werden für das dritte Quartal knapp 27,5 Millionen Euro an die Apotheken ausgeschüttet.

Dass der Nacht- und Notdienstfonds (NNF) insgesamt mehr ausschütten konnte als im Vorjahr lag auch an den gesunkenen Verwaltungskosten. Diesen sind nach offiziellen Angaben planmäßig um 28 Prozent gefallen. Sie lagen schon im vergangenen Jahr bei lediglich 1,4 Prozent des Gesamtvolumens.

Die konkrete Höhe des Auszahlungsbetrags hat der geschäftsführende Vorstand des Deutschen Apothekerverbands (DAV) heute festgesetzt. Die entsprechenden Auszahlungsbescheide werden den Apotheken zum Wochenwechsel zugestellt. Die Auszahlung des pauschalen Zuschusses erfolgt zum Monatsende Dezember 2015.

Die Ausschüttung summiert sich in diesem Jahr damit auf knapp 84 Millionen Euro. Da bei der Planung des Notdienstfonds von 120 Millionen Euro jährlichem Zuschuss die Rede war, fordert die ABDA eine Erhöhung des Zuschlags von derzeit 16 Cent. Die Politik sieht sich allerdings nicht an diese Zusage gebunden, die 120 Millionen Euro seien damals ein Schätzwert gewesen, heißt es.

2014 lag der Zuschuss insgesamt bei 112 Millionen Euro. Auch in diesem Jahr werden die geforderten 120 Millionen Euro mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erreicht – es fehlen immerhin noch mehr als 36 Millionen Euro. Im Q4/2014 lag der Auszahlungsbetrag bei 28,9 Millionen Euro.