In deutschen Apotheken wurden im vergangenen Jahr 8,2 Millionen Rezepturen wie Kapseln oder Salben für Kassenpatienten hergestellt. Im Vergleich zu 2011 ist die Zahl um 4,7 Prozent zurückgegangen. Das geht der ABDA zufolge aus einer Analyse des Deutschen Arzneiprüfungsinstitut (DAPI) hervor. Die Zahl der Spezialrezepturen für Heroinersatz- und Krebstherapien sowie
parenterale Ernährung lag mit 4,7 Millionen knapp unter Vorjahr.
Insgesamt haben die Apotheker also 13 Millionen Rezepturen angefertigt, 3,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Spezialrezepturen werden nicht näher aufgeschlüsselt. Auch die Zahl der für Privatpatienten und Selbstzahler hergestellten Rezepturen ist nicht bekannt. Außerdem werden nicht alle Apotheken erfasst.
In den „Zahlen, Daten, Fakten“ geht die ABDA von einer Gesamtzahl von rund 15 Millionen Rezepturen für Kassenpatienten im Jahr 2012 aus. Diese Zahl basiert auf dem Arzneiverordnungsreport.
Aus Sicht von Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer und Vorsitzender des DAPI, zeigen die Zahlen: „Rezepturarzneimittel sind und bleiben eine notwendige Ergänzung zu industriell hergestellten Arzneimitteln.“ Die Zubereitungen seien kein Luxus, sonder schlicht eine Notwendigkeit – zum Beispiel wenn ein herzkrankes Kind ein Medikament in einer Dosis brauche, für die es kein industrielles Arzneimittel gebe.
„Die Apotheker übernehmen Verantwortung für die ihnen übertragenen Aufgaben. Aber das Honorar für die Rezepturherstellung deckt seit Jahren nicht annähernd die Kosten, die in der Apotheke entstehen“, kritisiert Kiefer. Im vergangenen Jahr seien die Anforderungen an die Rezepturherstellung und damit der zeitliche und personelle Aufwand in den Apotheken erhöht worden: „Es ist deshalb überfällig, dass die Honorierung dieser Leistung angemessen angepasst wird“, fordert Kiefer.
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