Die Zahl der zu Lasten der Krankenkassen abgegebenen Rx-Packungen ist erstmals seit 2010 spürbar gestiegen: Analysen des Marktforschungsunternehmens Insight Health zufolge wurden von Januar bis Oktober 575 Millionen Packungen abgegeben – ein Anstieg von 2,2 Prozent.
Der Hauptgrund für die Zunahme liegt laut Insight Health in der stark ausgeprägten und lang anhaltenden Grippe- und Erkältungswelle in den ersten vier Monaten dieses Jahres. Produktgruppen innerhalb dieser Erkrankungen verzeichneten demnach ein Plus von rund sechs Millionen Packungen – das entspricht gut zwei Dritteln des Gesamtzuwachses.
Auch die Entwicklung der Packungsgrößen verdeutlicht, dass die Branche von der Grippewelle profitierte: Während Insight Health zufolge in den Vorjahren jeweils N3-Packungen die stärksten Zuwächse verzeichnet hatten, sind es aktuell die kleinen Packungseinheiten, beispielsweise bei Antibiotika und Grippemitteln.
Deutliche Zuwächse gab es außerdem bei Antithrombose-Präparaten: Das Verordnungsvolumen von direkten Faktor-Xa-Hemmern verdreifachte sich Insight Health zufolge und liegt bei 1,1 Millionen Verordnungen. Die zu den Antidiabetika zählenden DPP-IV-Hemmer legten 20 Prozent zu und wurden knapp 2,8 Millionen Mal verordnet.
Überdurchschnittlich stark war der Absatzrückgang bei zentral wirksamen Muskelrelaxantien (minus 21 Prozent auf 2,8 Millionen Verordnungen), Nitriten und Nitraten (minus 17 Prozent auf 2,4 Millionen Verordnungen) sowie Sulfonylharnstoffen (minus 14 Prozent auf 2,2 Millionen Verordnungen).Besonders Kinderärzte (plus 6,8 Prozent) und Neurologen (plus 5,9 Prozent) verschrieben in diesem Jahr mehr Arzneimittel: Bei Letzteren stiegen vor allem Verordnungen im Bereich Schmerz und psychische Erkrankungen. Bei den verordnungstärksten Facharztgruppen – Allgemeinmediziner und Internisten – hat sich das Verordnungsvolumen um rund 1 Prozent erhöht.
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