Apotheken-Werbespot

Klindwort: Cowboy trifft Apothekenbote

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Berlin -

Apothekenwerbung muss nicht bieder und langweilig sein. Das beweist ein Kino-Werbespot der Klindwort-Apotheken. Eine witzige Idee und voller Einsatz aller Beteiligten sorgen für eine unterhaltsame Apothekenwerbung, die mit Augenzwinkern auf die wichtigste Aufgabe der Apotheker hinweist: Da zu sein, wenn Arzneimittel gebraucht werden.

Eine Kino-Werbung für die Klindwort-Apotheke lief schon seit einiger Zeit im Kino von Bad Schwartau. Ein neuer Mitarbeiter für Marketing habe dann angeregt, einen richtigen Werbespot mit bewegten Bildern zu drehen, erinnert sich Kay Klindwort. Am Ende der Diskussion habe man tatsächlich zugeben müssen, dass die Werbung lokaler Unternehmen, die meistens aus einer Abfolge von eingeblendeten Fotos bestehe, im Vergleich zu bombastischen Kino-Werbespots internationaler Konzerne ganz schön schlecht abschneide. Auch wird es in vielen Fällen sofort aus der Erinnerung der Kinozuschauer gelöscht. Die einfache Losung: „Kommen Sie zu uns, wir beraten Sie gern!“ komme leider nicht mehr so gut an, bedauert der Apotheker.

Der neue Mitarbeiter konnte die Inhaber der Klindwort-Apotheken also ziemlich schnell von seiner Idee überzeugen. Doch vor dem Dreh musste zunächst ein Drehbuch her. Der Kino-Spot sollte, so die Überlegung der Hobby-Drehbuchautoren, die „Kernkompetenz der Apotheken“ mithilfe der Jahreszahl 1793 transportieren. Denn in diesem Jahr begann die Geschichte der Klindwort-Apotheken. Johann Gottfried Vierenklee gründete auf dem Grundstück Lübecker Straße 38 in Bad Schwartau eine Offizin. Rund 100 Jahre später erwarb ein Vorfahre von Kay Klindwort im Jahr 1898 die Apotheke. Generationen von Apothekern später gehören der Familie Klindwort fünf Apotheken und ein Sanitätshaus.

Schon bald konnte man sich auf die Handlung einigen: Im Werbespot tritt der erkältete H.H. - gesprochen aitch.aitch. - zu einem Duell gegen seinen Widersacher Billy Crash an. H.H. kann sich leider kaum auf den Beinen halten, was Billy Crash freut. Er wiegt sich in absoluter Sicherheit, dass er ob des Gesundheitszustandes seines Gegners als Gewinner dieses Duells hervorgehen wird. Wenn, ja wenn da nicht der herbeieilende Apotheker wäre ...

In einer Kutsche mit einem wackelnden Apotheken-A auf dem Dach eilt der Vorfahre des modernen Apothekers, gespielt von Kay Klindwort höchst persönlich, H.H. zur Hilfe und überreicht ihm „Klindwort Abwehrkomplex spezial“. Sofort geht es dem angeschlagenen Cowboy viel besser, sodass der Bösewicht seine Chancen auf einen leichten Sieg dahin schwinden sieht und die Flucht ergreift.

Dass Klindwort-Apotheken auch ein Herz für Bösewichter haben, beweist der Abspann, in dem der Zuschauer den fliehenden Billy Crash sieht. Dabei stolpert er und fällt hin. Natürlich ist ein Fachmann aus dem Klindwort-Sanitätshaus, gespielt von Alfred Klindwort, sofort zur Stelle und berät den Cowboys fachmännisch.

Man habe sich bewusst für Laien-Darsteller entschieden. „Das Ganze sollte ja authentisch bleiben“, sagt Klindwort. „Außerdem kennen uns in der Stadt sehr viele Menschen. Da ist der Wiedererkennungs- und Unterhaltungswert natürlich viel höher“. Seit einem Jahr läuft der Spot täglich im Kino von Bad Schwartau. Er komme nach wie vor sehr gut an und bleibe auch lange im Gedächtnis der Kinobesucher.

Die Klamotten und Requisite habe man sich aus unterschiedlichsten Quellen beschaffen müssen. Einiges stamme beispielsweise aus dem Fundus der Karl-May-Festspiele in Bad Segeberg. Die Kutsche habe man samt Pferd geliehen und etwas umgestaltet. „Sie sollte an die Kutsche von Dr. King Schultz erinnern“, erklärt Klindwort. Dabei handelt sich um eine Hauptfigur aus dem Film von Quentin Tarantinos „Django unchained“. Der ehemalige deutsche Zahnarzt Schultz ist im Wilden Westen zum perfekt schießenden Kopfgeldjäger geworden und reist mit seiner Kutsche mit einem wackelnden Zahn auf dem Dach durch die Lande auf der Suche nach dem nächsten geflohenen Sklaven.

Gedreht wurde in einer Reithalle vor einem Greenscreen. Ursprünglich habe man auf einer Wiese drehen wollen, berichtet der Apotheker. Allerdings hat ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Im Nachhinein war es sogar besser so“, meint er. So habe man eine authentischere Kulisse samt Sand und Wüste generiert.

„Der Dreh hat einen Tag gedauert und sehr viel Spaß gemacht“, erzählt der Apotheker. Danach stand noch viel „Fummelarbeit“ an: Rund zwei Wochen habe die Postproduktion gedauert. Dabei mussten beispielsweise der Hintergrund und der Ton manuell reingeschnitten werden. Mit dem Ergebnis und der erzielten Wirkung ist man bei Klindwort aber so zufrieden, dass im kommenden Jahr ein neuer Werbespot gedreht werden soll. Ob die Geschichte der beiden Cowboys eine Fortsetzung bekommt oder ob es eine gänzlich andere Storyline geben wird, will Klindwort allerdings noch nicht verraten.

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