Pharmaziepraktikanten

Apotheken rüsten sich für Studenten APOTHEKE ADHOC, 02.12.2010 11:45 Uhr

Berlin - 

Die Landesapothekerkammer (LAK) Baden-Württemberg hat die ersten acht Akademischen Ausbildungsapotheken ernannt. Das soll Pharmaziestudenten die Suche nach einem Praktikumsplatz erleichtern, teilte die Kammer mit. Die Apotheken liegen nicht nur in Städten wie Heilbronn, Karlsruhe oder Stuttgart, sondern auch in ländlichen Gebieten.

Für Apothekerin Ulrike Trenk ist das Konzept eine zusätzliche Chance, dass sich ein Pharmazeut im Praktikum (PhiP) für ihre Apotheke entscheidet. Die Offizin liegt zwar nur 15 Kilometer von Freiburg entfernt. Den Weg in die 6000-Einwohner-Stadt Heitersheim habe aber noch kein Praktikant auf sich genommen, seit sie die Malteser-Apotheke vor elf Jahren übernommen habe, sagt Trenk. Dabei brauche man mit dem Zug nur zehn Minuten vom Uni-Standort Freiburg.

Die Apothekerin erfüllt alle Voraussetzungen, die die Kammer von den Ausbildungsstätten fordert: Trenk ist Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie, hat sich in Diabetes- und Ernährungsberatung weitergebildet und verfügt über ein gültiges Fortbildungszertifikat. Die Apotheke nimmt am Pseudo-Customer-Konzept der Kammer teil und lässt zusätzlich zwei weitere Testkäufe im Jahr durchführen sowie die telefonische Beratung prüfen. Auch die geforderten Ringversuche für Rezepturen und Blutuntersuchungen werden geleistet.

Durch die Kammer wurden die Apotheken auf die Praktikanten vorbereitet: Ein Ausbildungsordner strukturiert das Praktikum und regelt interne Fortbildungen sowie wöchentliche Gespräche zwischen Ausbilder und angehendem Apotheker. Nun müssen noch die Studenten auf die Apotheken aufmerksam gemacht werden. Die Fachschaften seien bereits informiert worden, sagt ein LAK-Sprecher.


Am Ende der Ausbildung müssen sowohl der Praktikant als auch der Apotheker die gemeinsame Zeit evaluieren: „Wir wollen nicht nur ein Zertifikat vergeben, sondern auch die Umsetzung und die Qualität testen“, so der Sprecher. Derzeit gebe es weitere interessierte Apotheken, die aber noch nicht alle Voraussetzungen erfüllten, so der Sprecher. Es müssten noch Fortbildungszertifikate eingereicht oder die Ausbildung zum Fachapotheker für Allgemeinpharmazie oder Klinische Pharmazie absolviert werden.

In Baden-Württemberg gibt es mehr als 2000 Apotheken und pro Jahr rund 150 Pharmazeuten im Praktikum. Wenn sich das Konzept etabliert, hofft man bei der Kammer, dass es auch andere Bundesländer übernehmen werden.