Alt-Medikamente

Apotheken lösen Müllproblem APOTHEKE ADHOC, 30.04.2010 14:53 Uhr

Berlin - 

Nach Berlin haben nun auch Hessens Apotheker eine Lösung für die Entgegennahme von alten oder nicht mehr benötigten Medikamenten gefunden. Der hessische Apothekerverband (HAV) arbeitet künftig mit zwei regionalen Müllentsorgungsbetrieben zusammen. Die Apotheken, die den Service anbieten, sind an einem Aufkleber mit der Botschaft „Wir nehmen ihre Alt-Medikamente kostenlos zurück“ zu erkennen.

Die Kooperationspartner haben nach HAV-Angaben ein hessenweites Konzept vereinbart, nach dem einmal pro Monat in den beteiligten Apotheken drei Säcke mit Altarzneimitteln zu einem Pauschalpreis abgeholt werden. „Wir sind froh, dass wir unseren Mitgliedern eine Lösung des Problems anbieten konnten. Es gab zahlreiche Anfragen von den Apotheken vor Ort, die diese Serviceleistung weiterhin für ihre Kunden erbringen wollten, jedoch an den Kosten und dem Zeitaufwand hierfür scheiterten“, sagte eine HAV-Sprecherin.

Die Laufzeit der Vereinbarung ist auf ein Jahr begrenzt. Nicht zuletzt deshalb, weil die Apotheker den Gesetzgeber aufgefordert haben, in der Sache tätig zu werden. Denn gemäß einer EU-Richtlinie sind die Mitgliedstaaten verpflichtet, geeignete Sammelsysteme für nicht verwendete oder abgelaufene Arzneimittel einzurichten.

Bis Mitte vergangenen Jahres hatte der Rücknahme- und Verwertungsanbieter Vfw bundesweit in den Apotheken Altarzneimittel kostenlos abgeholt. Die Finanzierung erfolgte zum Teil durch die pharmazeutische Industrie und durch den Erlös aus dem Verkauf der Verpackungsmaterialien. Durch die Änderung der Verpackungsverordnung zum Juni 2009 waren die Hersteller nicht mehr bereit, in dieses System einzubezahlen.