Remedica

Apotheken bleiben auf Altmedikamenten sitzen

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Ab der kommenden Woche müssen sich Apotheken bundesweit eine neue Lösung für die Entsorgung zurückgegebener Altmedikamente überlegen. Der Rücknahme- und Verwertungsanbieter Vfw stellt sein Abholsystem unter dem Namen „Remedica“ zum 1. Juni ein. Grund ist dem Unternehmen zufolge eine Änderung in der Verpackungsverordnung, die die Rücknahme nicht mehr finanzierbar macht.

Seit 1. Januar müssen alle Verkaufsverpackungen lizenziert werden. Damit können nun auch Verpackungen von Arzneimitteln über die gelbe und die blaue Tonne sowie über den Glascontainer entsorgt werden.

Auch vor der Änderung waren die Hersteller gesetzlich verpflichtet, Verpackungen ihrer Produkte zurückzunehmen und zu verwerten. Parallel zu dualen Systemen wie dem Grünen Punkt gab es deshalb Branchenlösungen wie Vfw-Remedica: Seit 1995 bot das Unternehmen der Industrie die Rücknahme von Arzneimittelverpackungen an. Als Zusatzdienstleistung übernahm Vfw-Remedica auch die Rückführung und Beseitigung von Altmedikamenten.

„In der fünften Novelle der Verpackungsverordnung hat der Gesetzgeber geregelt, dass Apotheken nur noch von dualen Systemen angefahren werden dürfen“, sagte Rainer Schieveling, der als Projektmanager den Geschäftszweig Remedica bei Vfw betreut hat. Eine Sonderregelung für Apotheken sei nicht etablierbar gewesen. Die Branchenlösung, an der rund 16.000 Apotheken teilgenommen haben, ist laut Schieveling damit ökonomisch nicht mehr sinnvoll: Kaum ein Hersteller wird für die nun obligatorische Verpackungslizenz und das parallele Entsorgungssytem bezahlen wollen.

VfW bemüht sich jedoch darum, „die bewährte Logistik fortzuführen“ und will künftig die Entsorgung von Altmedikamenten als kostenpflichtige Dienstleistung für die Apotheken anbieten. Entsprechende Konzepte sollen den Landesapothekerkammern und -verbänden vorgestellt werden, kündigte Schieveling an.

Altarzneimittel gehören zu den Problemabfällen. Die Apothekerkammer Berlin (AKB) rät ihren Mitgliedern, die Bevölkerung auf die Recyclinghöfe der Berliner Stadtreinigung mit entsprechenden Sammelstellen hinzuweisen. Problemabfälle von Privathaushalten könnten dort bis zu einer Höchstmenge von 20 Kilogramm pro Tag entgeltfrei abgegeben werden.

Nimmt die Apotheke weiterhin Altarzneimittel an, erfolgt die Entsorgung der AKB zufolge als Gewerbeabfall mit der Restabfalltonne. Damit sei sichergestellt, dass die Arzneimittel verbrannt werden und die Umwelt nicht schädigen können.

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