In der kommenden Woche können die Apotheken erstmals ihre Kund:innen gegen Corona impfen. Viele Betriebe wollen einsteigen, doch zum Start wird nur ein Teil dabei sein, wie eine aktuelle Umfrage von aposcope zeigt. Und: Bei der ersten Runde wurde vor allem der Impfstoff von Biontech bestellt.
Jede dritte Apotheke will laut Umfrage zukünftig Corona-Impfungen anbieten. Unter den Inhaber:innen wollen sich knapp zwei Drittel nicht an der Impfkampagne beteiligen, weniger als 10 Prozent sind noch unentschlossen. Im Folgenden sind nur die Antworten derjenigen Umfrageteilnehmer:innen eingeschlossen, in deren Apotheke Corona-Impfungen angeboten werden sollen.
Mehr als die Hälfte der Inhaber:innen haben bereits die Selbsterklärung an die Kammer abgegeben, wiederum gut die Hälfte von ihnen hat auch schon eine Rückmeldung erhalten. Der Anschluss an das Meldesystem des Robert-Koch-Instituts (RKI) fehlt dagegen noch in drei von vier Apotheken.
Vier von zehn Inhaber:innen wollen schon in der kommenden Woche die ersten Impfungen durchführen, ein Viertel noch im Februar, ein Drittel erst ab März. Dagegen glauben weniger als 10 Prozent der Angestellten, dass es schon in der kommenden Woche losgeht; sie rechnen eher mit März oder haben noch gar keine Vorstellung.
Passend dazu gaben vier von zehn Apothekeninhaber:innen an, dass sie gestern bereits Impfstoff bestellt haben. Durch die Bank wurde dabei Comirnaty von Biontech bestellt, allerdings in der Regel nur wenige Vials und nicht die Höchstmenge von 40 Durchstechflaschen. Spikevax von Moderna hat nur etwa jede:r dritte Inhaber:in aus dieser Gruppe bestellt – auch hier zunächst nur wenige Vials.
In den meisten Apotheken ist die Corona-Impfung zunächst Chefsache: Fast neun von zehn Inhaber:innen wollen sie selbst durchführen, etwa in jeder zweiten Apotheke sollen weitere Approbierte einbezogen werden. Auffällig: Nur jede:r zweite Angestellte glaubt, dass die Inhaber oder der Inhaber die Sache selbst in die Hand nimmt.
Laut 84 Prozent aller Befragten sollen die Impfungen in der Apotheke durchgeführt werden, nur 16 Prozent wollen externe Räume nutzen.
Wie groß die Resonanz der Kund:innen sein wird oder wie viele Impfungen überhaupt pro Tag angeboten werden können, dazu trauen sich die wenigsten Inhaber:innen und Angestellten derzeit eine Aussage zu.
Allerdings soll das Angebot offensiv kommuniziert werden: 61 Prozent aller Befragten wollen direkt in der Apotheke, beispielsweise durch Plakate oder Aufsteller, für den neuen Service werben. 51 Prozent wollen die Kund:innen aktiv ansprechen. Jede:r zweite Befrage will auch auf der Website informieren, 38 Prozent über Social Media.
An der Befragung von aposcope nahmen am 1. Februar insgesamt 515 verifizierte Apotheker:innen und PTA teil. Angaben zu den geplanten Impfungen machten entsprechend 168 Befragte.
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