Apothekenmarken

Apotheken-A oder DocMorris-Kreuz Yvette Meißner, 02.11.2010 13:12 Uhr

Berlin - 

Dass Rot und Grün im deutschen Apothekenmarkt nicht unbedingt zusammengehören, ist seit längerem klar. Schon die ersten DocMorris-Franchisenehmer mussten sich verpflichten, die Marke in der Außen- und Innendarstellung nicht in Kombination mit dem Apotheken-A zu nutzen. Doch nicht nur Celesio-Chef Dr. Fritz Oesterle will seine Marke sauber halten. In Thüringen wurden zwei DocMorris-Apotheker aus ihrem Landesapothekerverband (LAV) ausgeschlossen, weil sie das A durch das Kreuz ersetzt hatten.

Wer im Thüringer Apothekerverband Mitglied ist, muss das Apotheken-A an seinen Geschäftsräumen anbringen. Dies ist schon seit der Verbandsgründung in der Satzung verankert. Bis vor wenigen Jahren war diese Verpflichtung für Apotheken auch kein Problem. Seitdem aber DocMorris die Nutzung des apothekereigenen Verbandszeichens per Lizenzvertrag ausschließt, hat sich die Situation geändert.

„Wer das Apotheken-A entfernt, wird entsprechend sanktioniert“, erklärt der Geschäftsführer des Thüringer Apothekerverbandes, Dr. Reinhard Giese. Die Konsequenzen haben zwei DocMorris-Apothekerinnen direkt zu spüren bekommen, sie wurden in den Jahren 2008 beziehungsweise 2009 aus dem Verband ausgeschlossen. Die Einspruchsverfahren blieben erfolglos.


Das Besondere: Beide DocMorris-Apothekerinnen betreiben zusätzlich eine weitere Apotheke - ohne Lizenzvertrag, mit Apotheken-A. Dass sie erst lange Verbandsmitglied war und dann ausgeschlossen wurde, sei für sie daher völlig unerwartet gekommen, sagt eine der betroffenen Apothekerinnen. „Ich würde mich gerne in einem Dachverband organisieren“, sagt die Apothekerin. Sie sehe derzeit aber keine Möglichkeit dazu.

Das strikte Vorgehen sei in Thüringen bekannt, sagt Giese. Mit seiner neuen Satzung, die noch beim Gericht zur Prüfung liegt, geht der Verband sogar noch einen Schritt weiter: Das Apotheken-A ist demnach „sichtbar zu führen“. Kleine Verbandszeichen, die zudem versteckt angebracht sind, werden also nicht akzeptiert.