Bunte Packungen und saisonaler Bezug: In den Schaufenstern von Apotheken verweisen Inhaber auf Aktionen oder präsentieren neue Produkte. Oft spiegelt sich in den Auslagen auch die aktuelle Kampagne aus der TV-Reklame von Herstellern wider. Apotheken legen in der Mehrzahl Wert auf ihren Außenauftritt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC.
Fast zwei Drittel der Teilnehmer halten Schaufenster für wichtig. Der Außenauftritt sei das Gesicht der Apotheke. Jeder vierte bescheinigt den Auslagen zwar viel Arbeit, der Effekt sei aber nur gering. 8 Prozent der Teilnehmer halten die Ladenfenster für unerheblich fürs Geschäft. Sie würden nicht wahrgenommen werden.
6 Prozent der Teilnehmer zufolge bringen Schaufenster vor allem Laufkundschaft. Nur eine kleine Minderheit von 1 Prozent hält die Anpreisung der Produkte für unethisch. Für Arzneimittel sollte es aus ihrer Sicht keine Werbung geben. 1 Prozent hatte zu diesem Thema keine Meinung. An der Umfrage nahmen am 22. und 23. Oktober 158 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil.
Bei der Dekoration der Schaufenster gibt es verschiedene Möglichkeiten: Inhaber beauftragen einen Angestellten, einen professionellen Dienstleister oder die Industrie übernimmt die Gestaltung. Marktführer ist laut eigenen Angaben die Firma Reisgen, die im Auftrag für Unternehmen wie Ratiopharm, Boehringer Ingelheim, Hexal, Novartis und Bionorica sowie für die Drogeriemarktkette Rossmann tätig ist.
Derzeit werden regelmäßig rund 5000 Apotheken in Deutschland und Österreich von 150 Mitarbeitern betreut. Die Kosten werden von der Industrie übernommen. Apotheken sollten die Schaufenster beispielsweise nutzen, um sich etwa im Vergleich zu Drogerien als exklusive Bezugsquelle zu präsentieren, sagt geschäftsführender Gesellschafter Christoph Schniewind.
Laut Heike Leuner, Geschäftsführerin der Dresdner Agentur „Die Macher“, müssen Schaufenster nicht allen gefallen. Apotheken sollten mutiger sein und auch einmal provozieren, um Passanten zum Stehenbleiben zu bringen. Die Werbeexpertin empfiehlt außerdem, nicht zu viele Themen auf einmal anzusprechen.
In der Linden-Apotheke im nordrhein-westfälischen Olpe ist Stefanie Gräve-Lütticke für die Dekoration eines Schaufenster verantwortlich. Die ehemalige PTA von Inhaber Dr. Gerd Franke ist mittlerweile als freischaffende Künstlerin tätig und dekoriert exklusiv für ihren ehemaligen Chef. Dafür malt sie beispielsweise Plakate, bastelt Pappmaschee-Figuren oder entwirft Collagen.
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