APOTHEKE ADHOC Umfrage

Preisdebatten am HV-Tisch

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Berlin -

Dass sich Kunden über zu hohe Preise beschweren, ist ein wiederkehrendes Phänomen. Die Apotheker müssen Vergleiche mit dem Versandhandel über sich ergehen lassen. Laut einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC versucht die Mehrheit dann, den Kunden die Preisunterschiede zu erklären.

Fast drei Viertel der Umfrageteilnehmer gaben an, ihren Kunden den Unterschied zu den Preisen von Versandapotheken zu erklären. 6 Prozent sind weniger geduldig: Sie bügeln das Thema direkt ab und lassen sich nicht auf Diskussionen ein. Weitere 7 Prozent haben angegeben, den Kunden sogar wegzuschicken.

9 Prozent dagegen sind verhandlungsbereit und senken den Preis etwas. Für manche Kunden lohnt sich die Beschwerde besonders: 5 Prozent akzeptieren den fremden Preis, den der Kunde ihnen nennt. 1 Prozent der Umfrageteilnehmer hat zu dem Thema keine Meinung.

An der Umfrage nahmen am 10. und 11. Oktober insgesamt 172 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil.

Apotheker Stefan Schmid, Inhaber der Ahorn-Apotheke in Nürnberg, hatte einen besonderen Fall der Beschwerde. Er musste sich über einen anonymen Brief eines Kunden ärgern. Darin wurde ihm „Abzocke“ vorgeworfen: Der Kunde hatte ihm einen Apothekenflyer mit einem Rabattangebot für Soledum Kaspeln forte kommentiert zurückgeschickt. Der Kunde hatte vermeintlich dasselbe Arzneimittel bei einer Versandapotheke zum deutlich günstigeren Preis von 13,95 Euro für 100 Stück gefunden. „Wo bleibt da die Ersparnis?“, fragte er den Apotheker.

Obwohl sich Schmid gewöhnlich nicht auf Preisdiskussionen mit Kunden einlässt, wehrte er sich gegen diesen Vorwurf: Er antwortete dem Briefeschreiber via Facebook. Zunächst erklärte Schmid, dass seine Apotheke nicht zur Versandapotheke werden solle. „Die Nähe zu unseren Kunden und unsere Beratungsstärke sind uns dafür zu wichtig.“ Darüber hinaus sicherten die Vor-Ort-Apotheken Arbeitsplätze, leisteten Nacht- und Notdienste und lieferten Medikamente bei Bedarf kostenlos nach Hause.

Darüber hinaus hatte der Kunde gar nicht das gleiche Arzneimittel im Internet gefunden. Statt der Soledum Kaspeln forte hatte er den Preis für die niedriger dosierten Soledum Kapseln angegeben. „Wären Sie bei uns in der Apotheke gewesen, hätten wir Ihnen gesagt, dass Soledum Kapseln und Soledum Kapseln forte nicht dasselbe Produkt sind“, schreibt Schmid. Zudem wäre eine Packung mit 100 Stück vermutlich ohnehin zu groß gewesen. „Jetzt überlegen Sie bitte, wie groß Ihre Ersparnis gewesen wäre, wenn Sie bei uns gekauft hätten…“, schließt der Apotheker.

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