Kreativ werden sollen die Apothekenteams am 14. Juni. Denn der Protesttag soll bei der Bevölkerung und vor allem bei der Regierung in Erinnerung bleiben. Mit Flyern und Postern allein wird das kaum gelingen. „The Best of Protest“ als Inspiration und Bastelanleitung.
Wenn das Wasser mindestens hüfthoch in der Offizin steht, ist an eine regelkonforme Arzneimittelmittelversorgung nicht mehr zu denken. Die Bevölkerung wird Ihr Apotheken-Aqualand dennoch wahrnehmen und vielleicht auch ein bisschen Mitleid verspüren. Nachteil: Der Kommissionierer darf eigentlich nur „nebelfeucht“ abgerieben werden.
Wer dem Element Feuer mehr zugeneigt ist, kann seine Apotheke auch einfach in Brand setzen. Vgl. ApoRetrO vom 4. März.
Erinnern Sie sich noch an die Goldsteaks, die irgendwelche durchgeknallten Promis essen, um allen zu zeigen, dass ihnen wirklich ALLES egal ist. Perfekte Protestidee: Wenn Sie das Generalalphabet mit Blattgold überziehen und in der gesamten Freiwahl Goldstaub in den Regalen glitzert, wird jede Kundin und jeder Kunde verstehen, dass Sie es ernst meinen mit Ihrem Protest.
Je zwei Dutzend Katzenbabys und Hundewelpen besorgen und zusätzlich drei Kita-Gruppen in die Offizin einladen. Tiere und Kinder bringen immer Aufmerksamkeit und Sie müssen die Apotheke gar nicht schließen, es kommt sowieso niemand mehr herein.
Einfach ab jetzt alle Rezepte so verschlimmbessern, dass selbst die wohlwollendste Prüfstelle sie retaxieren muss. Selbstanzeige für schnellere Kontrolle, gegebenenfalls zusätzlich das Finanzamt einschalten. Insolvenz anmelden. Ätschi. Sollen die Leute doch sehen, wie es ohne Ihre Apotheke hier weitergeht.
Noch ein Klassiker: Das ganze Team zieht blank und legt sich aus Protest nackt ins Schaufenster. So kommen Sie zwar nicht direkt mit den Leuten ins Gespräch, aber gesprochen wird über Sie. Mission accomplished.
Warum die Apotheke aus Protest schließen und vielleicht doch noch Ärger mit der Aufsicht riskieren? Bestreiken Sie einfach die Arztpraxis um die Ecke. Festkleben am Empfangstresen ist derzeit en vogue. Wenn keine Rezepte ausgestellt werden, gibt es auch nichts einzulösen.
Das wird den Minister erschüttern: Schreiben Sie ihm einen bitterbösen Brandbrief und listen Sie über mehrere Seiten minutiös alle Ungerechtigkeiten, die den Apotheken in den vergangenen Jahrhunderten widerfahren sind. Provozieren Sie schon in der Anrede mit „Prof.“ Dr. Karl Lauterbach und schließen Sie „Mit nicht ganz so freundlichen Grüßen“. Wichtig: „Persönlich/Vertraulich“ muss auf den Umschlag, damit Minister Lauterbach den Brief mit Sicherheit selbst liest.
Erst wenn die Apotheke nicht mehr da ist, werden die Leute merken, was Ihnen fehlt. Damit Sie aber nicht gleich schließen müssen, versetzen Sie die Apotheke einfach für den Protesttag an einen anderen Standort. Sie würden sich wundern, wie leicht sowas heute geht.
„Senza sale“ – dass Minister Lauterbach salzfrei isst, ist hinlänglich bekannt. Versalzen Sie ihm die Suppe. Nicht im übertragenen Sinne, sondern mit NaCl. Bringen Sie etwas Würze in die gesundheitspolitische Auseinandersetzung.
Und jetzt mal im Ernst: Es gibt jeden Tag so viele Nachrichten über Aktionen, Demos und ungenehmigte Protestmärsche, dass wir ein „Apothekenprotest“-Spezial angelegt haben. Da finden Sie wirklich alles zum 14. Juni. Oder einfach den Podcast hören.
Ansonsten noch: AvP-Insolvenzverfahren mit Rückforderung und Vergleich, AOK-Rabattverträge ohne Rabattarzneimittel und passend dazu AOK-Retax-Schulungen und ein Kostenvoranschlag ins Nirgendwo. Schönes Wochenende!
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