Rabattverträge

AOK startet mit Friedenspflicht Alexander Müller, 02.04.2012 12:40 Uhr

Berlin - 

Die neuen AOK-Rabattverträge mit insgesamt mehr als 90 Wirkstoffen sind gestern gestartet. Für den ersten Monat hat die Kasse mit den Apothekerverbänden eine Friedenspflicht vereinbart, so dass die Apotheker nicht jede Nichtabgabe bis ins Detail begründen müssen. Danach werden die Verträge scharf gestellt. Lieferengpässe scheint es zumindest bislang nicht zu geben.

 

Das Gesamtvolumen der siebten Tranche liegt bei rund 1,7 Milliarden Euro nach Apothekenverkaufspreisen. Die drei umsatzstärksten Wirkstoffe sind Pantoprazol, Fentanyl und Levetiracetam. Den Protonenpumpenhemmer hat sich die Firma Actavis in allen acht Losgebieten gesichert, vorheriger AOK-Rabattpartner war Heumann. Dafür ist die Tochterfirma des indischen Herstellers Torrent exklusiver Partner bei dem Antiepileptikum Levetiracetam. Bei Fentanyl löst eine Bietergemeinschaft aus der Stada-Tochter Aliud und Pfizer die Gruppe um Ratiopharm als Rabattpartner ab.

Dominiert wird auch diese Rabattrunde von Hexal/1A Pharma, Stada/Aliud und Teva/Ratiopharm. Diese Konzerne haben jeweils etwa 20 Prozent der Zuschläge gewonnen. Die siebte Tranche löst in weiten Teilen die vierte Runde ab, die Ende März ausgelaufen ist. Allerdings bleibt nur bei 20 Wirkstoffen der Rabattpartner derselbe, so dass viele Patienten auf ein neues Medikament umgestellt werden müssen.

Lieferengpässe der Rabattpartner müssen die Apotheker vermutlich diesmal nicht befürchten, weil die Hersteller bereits Ende 2011 über ihr Abschneiden bei der Ausschreibung informiert worden waren und somit genügend Zeit zur Vorbereitung hatten. Bei der sechsten Tranche war es seit Juni 2011 immer wieder zu Ausfällen gekommen.