Retax-Bescheid

AOK findet zweite DocMorris-Datenpanne APOTHEKE ADHOC, 26.11.2009 09:55 Uhr

Berlin - 

Die AOK Niedersachsen geht der Datenpanne im eigenen Haus nach und hat nach eigenen Angaben einen weiteren Fall entdeckt: Fehlgeleitete Rezeptkopien der niederländischen Versandapotheke DocMorris seien noch an eine andere niedersächsische Apotheke verschickt worden. Dies habe eine Prüfung der Datenverarbeitungs- und Druckverfahren ergeben, teilte die Kasse mit. Es handele sich jedoch insgesamt um Einzelfälle.

„Wir haben alle Vorgänge intensiv geprüft, um den EDV-Fehler zu reproduzieren und auf diesem Wege restlos aufzuklären. Wir gehen jetzt davon aus, dass lediglich zwei Apotheken solche Irrläufer zugeschickt bekommen haben, und auch dies nur in sehr begrenztem Umfang“, sagte ein Sprecher der Kasse. Vergleichbare Fehler passierten im Übrigen auch den Rechenzentren immer wieder.

Die AOK weist darauf hin, dass bei der maschinellen Rechnungsprüfung eine gewisse Anzahl unstimmiger Rezepte anfalle. „Um die Versichertengemeinschaft vor finanziellem Schaden durch Falschabrechnung zu bewahren, schicken wir den Apotheken Kopien der Rezepte zusammen mit den Abrechnungsdaten zur Prüfung“, erläutert die AOK. Pro Quartal würden etwa 12.000 bis 20.000 dieser so genannten Tax-Beanstandungen verschickt, pro Apotheke seien es jeweils eine Handvoll bis einige hundert.

Ansonsten setzt die Kasse auf die Diskretion der Apotheker, die fälschlicherweise Daten bekommen haben: Schließlich seien sie als Vertreter der Heilberufe an die Verschwiegenheitspflicht gebunden. „Die Sicherheit der Patientendaten war daher zu keinem Zeitpunkt kompromittiert“, schlussfolgert die Kasse. Patientendaten seien „zu keinem Zeitpunkt in unbefugte Hände gelangt“.