AMTS

Medikationsplan von der Adler Apotheke Maria Hendrischke, 29.09.2016 08:00 Uhr

Berlin - 

Die Privilegierte Adler Apotheke Hamburg hat mit der Software CareConnector einen eigenen Medikationsplan entwickelt. Der Plan enthält bereits den 2D-Code, der für den bundeseinheitlichen Medikationsplan vorgeschrieben ist. Seit Mitte September steht der Medikationsplan Kunden als kostenpflichtige Leistung zur Verfügung.

Mit dem CareConnector hat Holger Gnekow, Inhaber der Adler Apotheke, eine Software entwickelt, um einen Medikationsplan für Patienten zu erstellen. Die Verordnungen aller behandelnden Ärzte eines Patienten werden in dem webbasierten Tool gebündelt und können in einen Medikationsplan exportiert werden.

Auf dem Plan der Apotheke steht ein 2D-Code, der ihn universell einlesbar macht. Ärzte und Krankenhäuser können den Medikationsplan von der Adler Apotheke in die Praxissoftware laden und ergänzen. „Damit entsprechen wir schon jetzt den Vorgaben des bundeseinheitlichen Medikationsplans“, sagt Gnekow.

Der CareConnector wird von der Adler Apotheke bereits seit mehreren Jahren zur AMTS-Beratung genutzt. Laut Marketingleiterin Anna Neumann wird er vor allem im Heimbereich eingesetzt, zum Beispiel in den Pflegeeinrichtungen von Pflegen & Wohnen Hamburg.

Die Verordnungen aller Ärzte werden im CareConnector eingetragen. So können die behandelnden Ärzte die gesamte Medikation eines Bewohners beurteilen. Bei Einweisungen ins Krankenhaus oder in andere Gesundheitseinrichtungen erhält der übernehmende Arzt einen aktuellen Medikationsplan und kann so Versorgungsbrüche vermeiden.

Seit dem Tag der Patientensicherheit am 17. September wird die Dienstleistung auch für Offizinkunden angeboten. „Der Service ist allerdings kostenpflichtig“, sagt Neumann. Die genauen Preise stünden noch nicht fest. Ab Oktober haben Patienten, die gleichzeitig drei oder mehr Arzneimittel einnehmen, das Recht auf einen Medikationsplan auf Papier. Da der Plan von CareConnector ausgedruckt werden könne, sei das Programm dafür geeignet, so Neumann.

Die Nachfrage der Kunden nach dem Service könne bisher noch nicht beurteilt werden, sagt Neumann. Mit einem Informationsstand am Tag der Patientensicherheit hat die Apotheke auf den Plan aufmerksam gemacht; im Schaufenster wird die Dienstleistung ebenfalls präsentiert. In der Beratung wird ebenfalls auf den Medikationsplan hingewiesen. „Den wenigsten Patienten ist bewusst, welchen Sinn der Plan hat und wie wichtig AMTS ist“, sagt Neumann. Das müsse noch deutlicher ins Bewusstsein der Kunden gelangen.

Im Medikationsplan können Informationen über Allergien und Besonderheiten vermerkt werden; beispielsweise, dass ein bestimmtes Arzneimittel mörserbar sein muss. Unterteilt in Dauer- und Bedarfsmedikation sind alle Arzneimittel mit Namen des Präparats, Wirkstoff, verschreibendem Arzt, Änderungsdatum und der Dosierung aufgeführt.

Laut Gnekow ist der CareConnector ein wichtiges Instrument zur Kommunikation zwischen den behandelnden Ärzten, Pflegefachpersonal, Sanitätshäusern, Apotheken und Patienten. „Wenn ein neues Arzneimittel eingetragen wird, aktualisiert sich der Plan für alle Gesundheitsversorger in Echtzeit“, sagt Neumann. An den Apotheker schicke die Software auch eine Benachrichtigung über neue Verordnungen der Ärzte.

Für die Ansicht der Pläne wird ein internetfähiger Computer benötigt, der einen freigeschalteten, gesicherten Zugang hat. Für das Einwählen gibt es personalisierte Zugriffe mit differenzierten Leserechten. So wird sichergestellt, dass nur berechtigte Personengruppen auf die sensiblen Daten zugreifen können.