AHD/Gehe prüft Spritgebühr Carolin Ciulli, 15.03.2022 12:15 Uhr
Die hohen Energiepreise belasten auch die Apotheken, Botenfahrten etwa werden teurer. Während in der Politik noch diskutiert wird, wie eine Entlastung aussehen soll, könnten bald weitere Kosten auf Inhaber:innen zukommen. Denn die Großhändler prüfen, wie sie ihre Kunden beteiligen können.
Die Transportunternehmen sind besonders von den hohen Kraftstoffpreisen betroffen. Sie sind eine Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Auch die Pharmagroßhändler trifft der Anstieg. Eine „Krisen“- oder Spritgebühr für die Touren des Großhandels zu Lasten der Apotheken rückt dementsprechend näher.
Auch bei Gehe und Alliance Healthcare Deutschland (AHD) werden die Anstiege genau beobachtet: „In den letzten Monaten sind die Energiekosten sehr deutlich angestiegen, die Treibstoffpreise erreichen täglich neue Höchststände“, sagt eine Gehe-Sprecherin. „Aufgrund unserer logistischen Kernleistung trifft AHD und Gehe sowie unsere Spediteure diese Entwicklung in besonderem Maße.“ Als pharmazeutische Großhändler sei es „unerlässlich“, die kritischen wirtschaftlichen Folgen für die Logistikpartner abzufedern. „Das alles muss aber gesamthaft betrachtet werden. Vieles haben wir selbst in der Hand, doch eben nicht alles. So muss auch eine Beteiligung unserer Kunden an den gestiegenen Energiekosten geprüft werden. Daran kommen wir wohl nicht vorbei. Wir sitzen alle in einem Boot.“
Was genau auf die Apotheken zukommt, ist noch nicht klar. Eine Pauschale für die gestiegenen Energiekosten stand bereits länger im Raum. Gestern kündigte ein vollsortierter Großhändler an, in Kürze eine Zusatzgebühr pro Tour von seinen Kunden erheben zu wollen. Denn die Speditions- und Transportpartner gäben die Preiserhöhung für Kraftstoff an ihn weiter. Der Branchenverband Phagro fordert über seinen Dach verband BGA politische Lösung für die Energierise. Verschiedene Verbände der Logistikwirtschaft und der Busbranche warnten bereits angesichts Preissteigerungen vor Versorgungsausfällen und Insolvenzen.