Apobank-Statistik

Ärzte verdienen viel mehr als angestellte Apotheker

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Berlin -

Die Ausbildung von Pharmazeuten und Medizinern liegt auf einem vergleichbar hohen Niveau. Trotzdem steigen die Ärzte nach dem Studium in Kliniken mit deutlich höheren Gehältern ins Berufsleben ein als Apotheker. Mehr noch: Auf der Karriereleiter im Krankenhaus verdienen Fach-, Ober- und Chefärzte mehr als doppelt soviel wie angestellte Apotheker. Dies geht aus dem neuen „Karrierekompass“ der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) hervor.

Der „Kompass“ beinhaltet eine Darstellung der aktuellen Tarifvereinbarungen an kommunalen und universitären Kliniken sowie den privaten Klinikketten Helios, Rhön, Asklepios und Sana. Aufgrund der neuen Verträge verdient ein angestellter Assistenzarzt in einem kommunalen Krankenhaus im ersten Berufsjahr seit Jahresbeginn 4512,45 Euro, ab Januar 2020 sogar 4602,70 Euro und ab Januar 2021 schließlich 4694,75 Euro monatlich. Für diesen Betrag arbeitet er mindestens 40 Stunden wöchentlich und profitiert von Zuschlägen für Überstunden (15 Prozent), Nachtarbeit (15 Prozent), Sonntagsarbeit (25 Prozent), feiertags (135 Prozent ohne Freizeitausgleich; 35 Prozent mit Freizeitausgleich) und an Heiligabend sowie Silvester (ab sechs Uhr, 35 Prozent).

Zum Vergleich: Ein angestellter Apotheker erhält laut Tarifvertrag 3463 Euro im Monat. Er kann sein Einkommen mit Nacht- und Notdiensten aufbessern. Für einen kompletten Dienst erhält er 210 Euro.

Ein angestellter Assistenzarzt in einer Universitätsklinik verdient im ersten Berufsjahr 4631,23 Euro pro Monat. Angestellte Fachärzte in einer Universitätsklinik hingegen verdienen im ersten Berufsjahr bereits 6112,48 Euro. Die Arbeitszeit beläuft sich auf 42 Wochenstunden und der angestellte Arzt erhält Zuschläge für Überstunden (15 Prozent), Sonntagsarbeit (25 Prozent) und Feiertagsarbeit (135 Prozent ohne Freizeitausgleich; 35 Prozent mit Freizeitausgleich). An Heiligabend und Silvester ab sechs Uhr erhält der angestellte Arzt in einer Universitätsklinik 35 Prozent Zuschlag. Eine Facharztausbildung dauert in der regeln fünf bis sechs Jahre.

Das höchste Einstiegsgehalt erhält der Apobank-Statistik zufolge ein Assistenzarzt bei der Fresenius-Tochter Helios mit im ersten Berufsjahr monatlich 4747 Euro. Das vergleichsweise geringste Einstiegsgehalt gibt es derzeit bei Häusern in kommunaler Trägerschaft, die monatlich 4512 Euro bezahlen. Auch der Klinikkonzern der privaten Krankenversicherung, Sana, liegt mit 4585 Euro Monatsbrutto am unteren Ende der Skala. Allerdings müssen Ärzte in den stationären Lehrbetrieben auch 42 Wochenstunden arbeiten – in sämtlichen kommunalen und privaten Kliniken sind es zwei Stunden weniger.

Mit zunehmender Berufserfahrung und Fortbildung klafft die Einkommensschere zwischen Ärzten und angestellten Apotheker immer weiter auseinander. In der Apotheke erhält ein Pharmazeut ab dem 11. Berufsjahr laut Tarifvertrag 4199 Euro. Für jeden vollen Nacht- und Notdienst gibt es 255 Euro extra.

Ein Assistenzarzt in einer kommunalen Klinik erhält ab dem 3. Berufsjahr knapp 5000 Euro monatlich, ein Facharzt in einer Uniklinik gut 6100 Euro. Für Fachärzte endete die Gehaltstabelle ab dem 13. Berufsjahr bei gut 7600 Euro. Ein Oberarzt steigt mit 7600 Euro ein und erhält ab dem 4. Jahr in Unikliniken bereits 8106 Euro und ab dem 7. Berufsjahr über 8700 Euro. In dieser Gruppe der alten Hasen zahlt Sana mit monatlich 8021 Euro das zweithöchste Tarifgehalt. Hier bildet Helios mit 7863 Euro Monatsbrutto knapp hinter den kommunalen Kliniken (7898 Euro) das Schlusslicht. Nur für Rhön wird keine Gehaltsangabe ausgewiesen, da die Nordhessen Oberärzte ab dem 4. Jahr außertariflich entlohnen.

Wer es auf die Chefarztebene schafft, verdient nochmals mehr: An Unikliniken steigen Chefärzte mit 9000 Euro ein, ab dem 4. Berufsjahr gibt es 9649,97 Euro und ab dem 7. Berufsjahr über 10.000 Euro.

Klinikapotheker verdienen laut Apobank etwas besser als Apotheker in öffentlichen Apotheken. Für sie gelten die Tarifverträge des öffentlichen Dienstes (TVöD). Apotheker würden hier üblicherweise in die Tarifgruppe 14 oder 15 (Apotheker als Leiter von Apotheken) und je nach Berufsjahren in den Stufen 1 bis 6 (nach einem Jahr Stufe 2, nach zwei weiteren Jahren Stufe 3, nach drei weiteren Jahren Stufe 4 usw.) eingruppiert. Nach mehreren Jahren werden hier Monatsgehälter bis zu 5000 Euro gezahlt. Angestellte Apotheker in Krankenhausapotheken von Kliniken anderer Träger verdienen meistens ein monatliches Bruttogehalt von circa 3500 Euro bis 7000 Euro.

Letzten August einigten sich Adexa und Arbeitgeberverband ADA auf einen neuen Tarifvertrag für angestellte Apotheker in öffentlichen Apotheken. Sie erhielten ab September 3 Prozent mehr Gehalt. Persönlich bedeutete das für sie – je nach Berufsgruppe und Berufserfahrung – ein monatliches Plus zwischen 27 und 122 Euro. Die Apothekeninhaber zahlen im Durchschnitt monatlich etwa 640 Euro mehr an ihre Mitarbeiter, dazu kommen die Sozialabgaben als Arbeitgeber.

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