Zeitungsbericht über falsches Testzertifikat

Adresse verwechselt: Apotheker in Erklärungsnot

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Berlin -

Apotheker Volker Brüning bietet seit März kostenlose Antigen-Schnelltests auf Sars-Cov-2 an. Eine Lokalzeitung prangert den Inhaber der Altstadt-Apotheke in Lünen jetzt für ein fehlerhaft ausgestelltes Testzertifikat an. Ein Redakteur erhielt ein Ergebnis zugeschickt, obwohl er gar nicht vor Ort war. Brüning ist enttäuscht über die Berichterstattung.

Brüning arbeitet wie viele Kolleg:innen bei der Organisation der Schnelltests mit einer Terminvergabesoftware. Vor etwa zwei Wochen habe eine zu testende Person einen Termin ohne zu stornieren verstreichen lassen, sagt er. Seine Mitarbeiter nutzten die Chance und führten in diesem Zeitfenster den Test bei einer anderen Person durch. Das Negativ-Ergebnis wurde ihr zugeschickt.

Allerdings wurden die Kontaktdaten verwechselt. Das Ergebnis samt Zertifikat ging nicht an die tatsächlich getestete Person, sondern an denjenigen, der zuvor im Internet einen Termin gebucht hatte. Dabei handelte es sich um ein Redaktionsmitglied der Ruhr Nachrichten. Die Redaktion entschied sich, den Fall öffentlich zu machen. „Der Vorfall bei einem Redaktionsmitglied zeigt, dass es Lücken in der Teststrategie gibt“, heißt es zu Beginn des Artikels, in dem auch Brüning zu Wort kommt.

Der Inhaber von vier Apotheken betont, dass es sich bei der Verwechslung um eine einmalige Angelegenheit handele. „Es tut uns sehr leid, dass das passiert ist.“ Die Identitäten der Testpersonen würden immer gewissenhaft kontrolliert. „Es handelt sich um ein einmaliges menschliches Versagen, das nicht vorkommen dürfte.“ Nach dem Bekanntwerden des Fehlers habe er die Ursache rekonstruiert und sofort sein geschultes Personal über diese mögliche Fehlerquelle informiert.

Bei dem Vorfall handele es sich jedoch nicht um „eine Lücke in der Teststrategie“, sagt er. Das Team habe bereits tausende Tests gewissenhaft in dem Standort vor der Apotheke durchgeführt. „Hier geht es sehr geordnet zu.“ Die Teams würden je nach Auslastung so angepasst, dass immer genug Personal verfügbar sei. Die Prozesse sind eingespielt und die Mitarbeiter:innen erfahrene Tester:innen. Zuletzt sei die Nachfrage zurückgegangen. Insgesamt sei die Teststation sehr gut von der Bevölkerung angenommen worden.

Dass das Testzertifikat ausgerechnet an einen Zeitungsredakteur geschickt wurde, ist unglücklich gelaufen. Der Apotheker ist enttäuscht über den Bericht. Denn das Verhältnis zu den Mitarbeiter:innen des Verlags sei gut. Bei Bedarf erkläre er beispielsweise gesundheitliche Sachverhalte. „Der Bericht schürt Verunsicherung“, so Brüning. Die Überschrift „Apotheke in Lünen stellt falsches Corona-Testzertifikat aus“ sei unpassend.

Wie es mit dem Angebot weitergeht, ist fraglich. Denn die Bundesregierung streicht ab dem 11. Oktober die Finanzierung der Bürgertests. Dann müssen die Kund:innen selbst für die Kosten der Antigen-Schnelltests aufkommen.

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