Wegen der Vergütung für die Verteilung der FFP2-Masken stehen die Apotheken unverschuldet in der Kritik. Die Apothekengewerkschaft Adexa hat für die Inhaber:innen einen Tipp, wie sie solche Anfeindungen kontern können: Mit dem Geld Corona-Boni ans Team zahlen.
Wenn Apotheker:innen gefragt werden, was sie mit dem „Geldsegen“ gemacht hätten, gäbe es ein wunderbares Argument, textet Adexa-Chef Andreas May vor: „Das Geld habe ich in einen hochverdienten Corona-Bonus für meine Beschäftigten gesteckt – und in weitere Maßnahmen, um die starken Belastungen des letzten Jahres auszugleichen. Denn mein Team hat von Beginn der Pandemie bis jetzt unter erhöhtem Stresspegel und Infektionsrisiko eine unverzichtbare Arbeit für die Bevölkerung geleistet.“
Mit dieser Empfehlung verbindet May seine Kritik an der Abda. Gehälter beziehungsweise der Corona-Bonus würden von der Standesvertretung leider selten als Argument genutzt. „Stattdessen spricht man jetzt über hohe Einkaufspreise zu Beginn der Kampagne und über das Risiko, in Vorkasse gehen zu müssen, über den organisatorischen Aufwand etc. Dabei hat dieser Mehraufwand im staatlichen Auftrag Gesichter – nämlich die der Angestellten, die ihn umgesetzt haben“.
Die Adexa hat die Standesvertretung nach eigenen Angaben unlängst selbst auf Corona-Boni angesprochen. Doch man sei auf die ganz unterschiedliche Situation der Apotheken verwiesen worden, die ein konzertiertes Vorgehen oder gar eine tarifliche Vereinbarung unmöglich mache. Ersteres möge tendenziell stimmen, so May, sei aber kein Argument, warum nicht trotzdem die Mehrzahl der Teams profitieren sollte. „Und es ist ein Armutszeugnis für die Apotheken, wenn klammheimlich – und entgegen der gesetzlichen Vorgaben – die Überstundenvergütung in einen Bonus umgewandelt wird oder ein Pseudo-Bonus statt der üblichen Sonderzahlung gewährt wird.“
In weiser Voraussicht habe die Bundesregierung den Auszahlungszeitraum für den Corona-Bonus bis zur Jahresmitte verlängert. Die Apothekenleitung möge sich zu Ostern an die großartigen Leistungen ihres Teams in den vergangenen Monaten erinnern – „und einen angemessen ‚dicken‘ Corona-Bonus zu den üblichen Schokoeiern ins Nest“ stecken, so noch nicht geschehen, fordert May.
Unabhängig davon hält der Adexa-Chef eine „Gefahrenzulage“ für angemessen, wenn die Teams in den Apotheken sich an den Corona-Schnelltests beteiligen.
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