Gewerkschaft schlägt Alarm

Adexa: Bei Überlastung Öffnungszeiten kürzen

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Berlin -

Die Teams in den Apotheken sind derzeit enormen Belastungen ausgesetzt: Lieferengpässe, ein hoher Krankenstand bei ohnehin bestehendem Fachkräftemangel, dazu die hohe Inflation und ab Februar auch noch der erhöhte Kassenabschlag. Die Apothekengewerkschaft Adexa schlägt nun Alarm: „Jahrelang wurden wir im Apothekenbereich damit vertröstet, dass es hätte schlimmer kommen können. Jetzt ist es tatsächlich schlimmer“, so der Vorsitzende Andreas May.

Von vielen Kolleg:innen höre die Gewerkschaft aktuell Sätze wie diese: „Ich kann nicht mehr! Wie soll das nur weitergehen? Ich bin total ausgebrannt.“ In der dauerhaft angespannten Situation „verdampfen“ auch die Goodies, die einige Apotheken ihren Mitarbeiter:innen zukommen ließen, sind May und seine Vize Tanja Kratt überzeugt.

Der Personalmangel in den Apotheken dürfte sich weiter verschärfen: Laut der Tarifumfrage der Adexa im Frühjahr 2022 ist die durchschnittliche Wochenarbeitszeit auf 32 Stunden gesunken. „Vor dem Hintergrund, dass die nachrückende Generation Z, wie von Expert:innen auch schon für den Apothekenbereich beschrieben, eine Arbeitszeit von 40 Stunden plus eventuellen Überstunden nicht attraktiv findet, ist keine schnelle Besserung zu erwarten“, so May.

Die Adexa-Spitze sieht als Notlösung die Option, zumindest vorübergehend die Öffnungszeiten anzupassen, „um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen, so wie es das betriebliche Gesundheitsmanagement vorsieht“. Möglicherweise ergebe sich so ein Kontakt zur örtlichen Presse oder dem lokalen Bundestagsabgeordneten – und die Misere der Apothekenteams bekommt ein Gesicht.

Die Gewerkschaft fragt sich zudem, wie die Attraktivität des Berufs wieder gesteigert werden kann? „Wie kann man beispielsweise den Wiedereinstieg für Eltern erleichtern? Die Aussage ‚Wir sind familienfreundlich und hier können Sie Teilzeit arbeiten‘ reicht in der aktuell angespannten Lage nicht mehr aus. Hier muss man sich schon mehr einfallen lassen an Unterstützung“, so May.

Nachwuchs könnten die Betriebe nur anlocken, wenn sich die Teams intensiv um die PKA-Azubis, PTA-Praktikant:innen und PhiP kümmern. „Und sie nicht gleich in das Hamsterrad wirft“, so May.

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