Der ADAC kritisiert lange Wege zu Apothekennotdiensten in strukturschwachen Gegenden. Eine Stichprobenuntersuchung in 295 Orten ergab Strecken von bis zu 40 Kilometern, wie der Verkehrsclub am Donnerstag mitteilte. In gut einem Fünftel der Fälle ging es um Strecken von 20 Kilometern oder mehr.
Besonders in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ergaben sich oft weite Strecken. Hier waren 47 beziehungsweise 46 Prozent der ermittelten Wege mindestens 20 Kilometer lang.
Für die Stichprobe hatte der ADAC bewusst ländlich gelegene Orte mit weniger als 5000 Einwohnern ausgewählt. Untersucht wurde in 10 Bundesländern. Außer den drei Stadtstaaten blieben auch Nordrhein-Westfalen, Hessen und das Saarland außen vor, da es dort nicht genügend Orte gab, die die Bedingungen erfüllten. In den 295
Orten wurde jeweils von Startadressen in besonders dicht besiedelten Teilen an einem Sonntag, einem Samstag und einer Wochentags-Nacht die kürzeste Strecke zur nächsten Notdienstapotheke bestimmt. Im Durchschnitt waren es 14,6 Kilometer.
Der Präsident der Bundesapothekerkammer, Thomas Benkert, betonte: Die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln sei „trotz rückläufiger Apothekenzahlen nach wie vor gesichert“. Der Nacht- und Notdienst sei „der Lackmus-Test für die Versorgung“ und werde durch einen eigenen Fonds subventioniert und mit großer Sorgfalt organisiert. „Trotzdem sind die Wege auf dem Land manchmal etwas weiter.“ In der Regel hätten die Patienten Verständnis dafür, „dass nicht jede Apotheke jede Nacht Dienst tun kann“.
Nach Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände sind bundesweit pro Nacht- und Notdienst etwa 1200 Apotheken geöffnet.
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