Qualitätssicherung

Achillesferse Rezeptur

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Apotheker und Hautärzte wollen die Qualität von Rezepturarzneimitteln verbessern. Seit rund einem Jahr gibt es eine enge Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen. „Unser Ziel ist es, das dermatologische Wissen des Arztes mit dem galenischen Wissen des Apothekers zu vereinen“, so Dr. Andreas Kiefer, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Bundesapothekerkammer (BAK) und Initiator des Projekts.

Das Prinzip ist einfach: Dermatologen können Rezepturen, die sie häufig verschreiben, von Apothekern prüfen lassen. Die Ärzte geben dabei Bestandteile und Mengen der Formulierung sowie die Indikationen genau an. Die Pharmazeuten geben die Aufzeichnungen an die BAK weiter, die sie prüfen und gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge machen.

Die Zusammenarbeit erfolgt mit dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD). In vom BVDD organisierten Qualitätszirkeln stellen Mitglieder der Landesapothekerkammern den Dermatologen das Projekt vor.

Das Angebot werde von den Hautärzten meist positiv aufgenommen, sagte Kiefer gegenüber APOTHEKE ADHOC. Er selbst habe viele fachlich konstruktive Gespräche mit den Ärzten vor Ort führen können. Bislang wurden bereits mehr als 100 Rezepturen standardisiert. In ein bis zwei Jahren soll erstmals ein Kompendium mit Rezepturen erscheinen.

Jedes Jahr verordnen Hautärzte rund fünf Millionen Rezepturarzneimittel. „Dermatologen verschreiben Rezepturen oft auf Grund persönlicher Erfahrung“, sagte Kiefer. Die Formulierungen seien häufig schon in der Ausbildung gelernt worden. Nach Aussage des Apothekers gebe es für die Hautärzte kaum Rezeptierkurse.

Auch der BVDD sieht diese Probleme. Vizepräsident Dr. Klaus Strömer bezeichnet die angefertigten Arzneimittel als „Achillesferse in der Qualitätssicherung“. Daher will der Verband die eingesetzten Rezepturen kontinuierlich verbessern.

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