Abnehmende Apothekendichte APOTHEKE ADHOC, 30.01.2017 15:21 Uhr
In den vergangenen acht Jahren sind in Deutschland 1570 Apotheken geschlossen worden, das entspricht einem Rückgang um 7,3 Prozent. Mittlerweile schlägt sich der Schwund sogar in der Apothekendichte nieder: Gab es 2008 im Mittel noch 26,3 Apotheken pro 100.000 Einwohner, sind es aktuell noch 24,4.
Die Zahl der Apotheken geht seit dem Höchststand mit 21.602 Betriebsstätten im Jahr 2008 zurück. 2009 schlossen unter dem Strich 54 Betriebsstätten, ein Jahr darauf waren es 107. 2011 stieg die Zahl der Schließungen auf 203, danach sogar auf 317. In den beiden Jahren darauf blieb sie mit 259 beziehungsweise 221 auf hohem Niveau. Nach 187 Schließungen im Jahr 2015 wurden im vergangenen 217 Betriebsstätten zugesperrt.
Am stärksten sind die prozentualen Rückgänge in den Stadtstaaten Bremen (21 Schließungen, minus 12,1 Prozent) und Hamburg (54 Schließungen, minus 11,8 Prozent). In Westfalen-Lippe, immerhin viertgrößter Kammerbezirk, wurden in den vergangenen acht Jahren 234 Apotheken aufgegeben – das sind 10,5 Prozent aller Apotheken.
Überdurchschnittliche Verluste gab es auch im Saarland (33 Schließungen, minus 9,7 Prozent) sowie in Rheinland-Pfalz (105 Schließungen, minus 9,3 Prozent), Nordrhein (232 Schließungen, minus 9,2 Prozent), Schleswig-Holstein (63 Schließungen, minus 8,5), Baden-Württemberg (228 Schließungen, minus 8,2 Prozent) und Hessen (120 Schließungen, minus 7,4). Bayern liegt wegen seiner hohen Apothekenzahl trotz 233 Schließungen mit minus 6,8 Prozent im Mittelfeld.
In den neuen Bundesländern sind die Apothekenzahlen dagegen weitgehend stabil geblieben. In Berlin gab es seit 2008 52 Schließungen, das entspricht einer Quote von 5,8 Prozent. In Thüringen wurden 21 Betriebsstätten aufgegeben (minus 3,7 Prozent), in Sachsen-Anhalt waren es 17 (minus 2,8 Prozent). In Sachsen fallen sieben Schließungen weniger ins Gewicht (minus 0,7 Prozent). In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl von 407 auf 410 gewachsen und jetzt wieder auf 406 zurückgefallen. Brandenburg ist das einzige Bundesland, in dem es Ende 2016 mehr Apotheken gab als 2008 (576 statt 572).
Die Entwicklung lässt sich auf Ebene der Kammerbezirke weder mit der Apothekendichte im Jahr 2008 noch mit der Bevölkerungsentwicklung erklären. Nicht berücksichtigt ist außerdem, wie viele Schließungen durch Umwandlung in Filialen abgefedert wurden.
Die Zahl der selbstständigen Apothekenleiter war bereits 2015 unter 16.000 gesunken: Sie lag mit 15.968 ein Viertel unter dem Rekordwert aus dem Jahr 2000, als es noch 21.592 Inhaber gab. Ende 2015 wurde jede fünfte Apotheke als Filiale geführt. Entsprechend gehörten 36,5 Prozent aller Apotheken zu einer „Minikette“ mit zwei, drei oder vier Betriebsstätten – das waren 7398 der damals insgesamt 20.249 Apotheken. Die Zahl der Einzelapotheken war auf 12.851 zurückgegangen.
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