Comirnaty im Fokus

Abgelaufene Impfstoffvials können abgegeben werden

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Berlin -

Abgelaufene Arzneimittel oder Imfpstoffe in Umlauf zu bringen, ist eigentlich ein No-Go. Ab dem kommenden Monat könnte dies in einigen Apotheken jedoch Realität werden: Durch eine Anpassung der Haltbarkeit von Comirnaty können Durchstechflaschen in der Apotheke eintreffen, die laut Deklaration bereits abgelaufen sind.

Ab Oktober ändert sich für die Apotheken einiges beim Prozess der Impfstoffbestellung. Neue Abnehmer und auch ein neuer Impfstoff kommen hinzu. Doch damit nicht genug: Beim mRNA-Imfpstoff von Biontech kann es zu fragwürdigen Lieferungen kommen: Durch eine Aktualisierung der Haltbarkeit im tiefgekühlten Zustand von sechs auf neun Monate können bereits „abgelaufene“ Vials in der Apotheke ankommen. Trotz des überschrittenen Verwendungsdatums können diese Durchstechflaschen an den Arzt/die Ärztin ausgeliefert werden. Diese sollten darüber aufgeklärt werden, dass die Deklaration auf dem Primärbehältnis nicht den tatsächlichen Verfall wiedergibt.

Zu dem aufgedruckten Datum ­­müssen drei Monate hinzugerechnet werden, um die aktualisierte Haltbarkeit zu erhalten:

  • Juni 2021 – September 2021
  • Juli 2021 – Oktober 2021
  • August 2021 – November 2021
  • September 2021 – Dezember 2021
  • Oktober 2021 – Januar 2022
  • usw.

Eine vorherige telefonische Information und ein Vermerk auf der Begleitdokumentation könnten Irritationen bei den Ärzt:innen vermeiden. An den Haltbarkeiten im aufgetauten und verdünnten Zustand hat sich nichts geändert. Unverdünnt ist das Vakzin einen Monat zwischen 2 und 8 °C stabil. Verdünnt sollte der Impfstoff aus mikrobiologischer Sicht umgehend verimpft werden. Biontech informiert darüber, dass die chemische und physikalische Stabilität während des Gebrauchs, einschließlich des Transports, für sechs Stunden nachgewiesen werden konnte.

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