ABDA-Umfrage

Die „Buden“ haben Angst

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München -

Kleine Apotheken machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der ABDA. Insgesamt ist die Stimmung in der Branche verhalten. Die Mehrheit der befragten Apotheker plant in den kommenden drei Jahren weder Einstellungen noch Entlassungen und bildet aktuell kein Personal aus.

Insgesamt sehen kleinere Apotheken die Zukunft düsterer: So planen insgesamt nur 7 Prozent der 500 befragten Apotheker, in der nächsten Zeit pharmazeutisches Personal zu entlassen, aber knapp 17 Prozent der Inhaber von Apotheken mit weniger als einer Million Euro Umsatz.

Auch bei den Einstellungen ziehen die großen Apotheken den Schnitt nach oben – die kleineren planen demnach nur sehr selten einen Personalausbau. Insgesamt wollen 53 Prozent überhaupt niemanden neu einstellen, weitere knapp 7 Prozent nur nicht pharmazeutisches Personal. In 58 Prozent der Apotheken mit elf oder mehr Beschäftigten soll voraussichtlich Fachpersonal eingestellt werden.

Fast drei Viertel der kleinen Apotheken bilden aktuell niemanden aus, und wenn doch, sind es eher Schülerpraktikanten. Dagegen haben Apotheken mit sechs bis zehn Beschäftigten in 13 Prozent der Fälle einen oder mehrere PhiP, noch etwas häufiger PTA-Schülerinnen. In sehr großen Apotheken wird naturgemäß auch am meisten ausgebildet.

Die Zahl der Ausbildungsplätze in Apotheken ist aber insgesamt leicht rückläufig: Gab es 2013 nach ABDA-Angaben noch 7729 Ausbildungsplätze, waren es im vergangenen Jahr noch 7449. Die Zahl der Pharmaziestudierenden ist dagegen in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich gestiegen. Zuletzt waren es 15.268, davon 2748 Studienanfänger.

Bei der wirtschaftlichen Entwicklung sehen die Apotheken insgesamt nicht besonders optimistisch in die Zukunft. Etwas mehr als 50 Prozent erwarten, dass die Lage in den nächsten zwei bis drei Jahren schlechter oder deutlich schlechter wird. Eine leichte Verbesserung erwarten dagegen nur 12 Prozent, der Rest rechnet mit einer Beibehaltung des Status quo. Bei den typischen Apotheken mit 1,5 bis 2 Millionen Euro Umsatz rechnen sogar 62 Prozent damit, dass es bergab geht.

Für die eigene Apotheke sehen die Inahber die Zukunft erwartungsgemäß etwas rosiger. Aber auch hier fällt auf, dass die Landapotheken pessimistischer sind: Während insgesamt nur 28 eine Verschlechterung befürchten, sind es 41 Prozent der Inhaber mit einer Dorfapotheke. Apotheken mit weniger als einer Million Euro Umsatz planen zu mehr als zwei Drittel in den kommenden Jahren auch keine Investitionen in ihre Apotheke.

Insgesamt will rund jeder Vierte in Umbau der Räume oder die technische Einrichtung investieren, fast ebenso viele in die Verbesserung oder Erweiterung der EDV. Eröffnung oder Übernahme einer Filiale planen knapp 11 Prozent.

Seit vielen Jahren präsentiert die ABDA die wirtschaftlichen Kennzahlen der Apotheker. Jetzt wurde die Basis zum ersten Mal befragt, was in der täglichen Arbeit am meisten stresst und was am meisten motiviert. Demnach sind Bürokratie (81 Prozent), Retaxationen (73 Prozent) und ein unzureichendes Honorar (72 Prozent) die größten Ärgernisse.

Es folgen der Aufwand mit Hilfsmitteln, eine zu geringe Wertschätzung und die Umsetzung der Rabattverträge. Lieferengpässe folgen mit 36 Prozent erst dahinter, allerdings wurde die Umfrage auch schon im April/Mai durchgeführt, die Daten sind also nicht ganz aktuell. In ihrem Beruf motiviert werden die meisten Inhaber von der Beratung und dem persönlichen Kontakt zu den Patienten, ihrer Selbstständigkeit und der Zusammenarbeit im Team.

TNS Infratest hat für die ABDA 500 Apothekeninhaber befragt, 42 davon führen drei oder vier Apotheken. 217 der befragten Apotheken sind in einer Stadt mit 20.000 oder weniger Einwohnern, 283 in größeren Städten. 188 der Apotheken haben zwei bis fünf Beschäftigte, die übrigen sechs oder mehr.

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