Corona-Fälle in jeder fünften Apotheke

67 Prozent: Hohe Booster-Quote in Apotheken

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Berlin -

Omikron kommt, und mit der neuen Variante drohen drastisch steigende Infektionszahlen. Als Teil der Kritischen Infrastruktur (Kritis) müssen sich die Apotheken vorbereiten, um auch bei größeren Personalausfällen die Versorgung zu sichern. Und tatsächlich steigt der Krankenstand in den Apotheken bereits, wie eine aktuelle Befragung von aposcope zeigt.

Laut aposcope-Befragung unter mehr als 300 verifizierten Apotheker:innen und PTA gibt es derzeit in jeder fünften Apotheke (20,7 Prozent) eine bestätigte Corona-Infektion und/oder einen Verdachtsfall im Team. Das ist ein neuer Rekord, vor einem Jahr waren auf dem Höhepunkt der zweiten Welle nur 16,7 Prozent. Im Sommer sank der Wert sogar auf unter 5 Prozent (KW 32). Entsprechend gaben 55 Prozent an, dass Krankmeldungen der Mitarbeiter:innen zugenommen haben – auch dies ein absoluter Rekordwert.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hofft, dass größere Personalausfälle in Kliniken, Praxen und Apotheken durch die hohe Impf- und Booster-Quote vermieden werden können. Und tatsächlich haben sich laut aposcope-Umfrage bereits zwei von drei Teilnehmer:innen ihre Auffrischungsimpfung geholt (67 Prozent), Apotheker:innen liegen mit 78 Prozent deutlich vor PTA (56 Prozent). Weitere 10 Prozent der Approbierten und 24 Prozent der PTA wollen sich noch boostern lassen.

Der Ernst der Lage ist den Apothekenteams bewusst: 83 Prozent rechnen damit, die Omikron-Variante für einen erneuten massiven Anstieg der Corona-Fälle in Deutschland sorgen wird. 67 Prozent fürchten, dass noch viele Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus sterben werden. Jede:r Zweite rechnet mit mehr als 100.000 täglichen Neuinfektionen, genauso viele halten einen Lockdown für sinnvoll. 47 Prozent haben selbst Angst vor einer Infektion. 77 Prozent finden, dass sich Geimpfte in Sicherheit wiegen und nicht an die Schutzmaßnahmen halten. 63 Prozent befürworten die Impfempfehlung für 5- bis 12-jährige Kinder.

Das Krisenmanagement der Bundesregierung loben 32 Prozent der Befragten – ein niederschmetterndes Ergebnis: Bei Umfragen im vergangenen Jahr hatte es hier Zustimmungswerte zwischen 71 und 77 Prozent gegeben. Als neuer Gesundheitsminister muss Lauterbach nun viel verlorenes Vertrauen zurückgewinnen.

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