ACC/Simeticon

5800 Euro pro Apotheke auf dem Spiel

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Mit der Apothekenpflicht für die beiden Wirkstoffe Acetylcystein (ACC) und Simeticon wackelt ein beträchtliches Teilsegment der Apotheken. Nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens IMS Health stehen OTC-Umsätze in Höhe von mehr als 125 Millionen Euro zur Disposition, das sind rund 5800 Euro pro Apotheke. Bezogen auf die Listenpreise könnte den Apotheken rein rechnerisch ein Ertrag von bis zu 1000 Euro pro Wirkstoff verloren gehen.

Der OTC-Umsatz mit ACC-Präparaten lag laut IMS im vergangenen Jahr bei mehr als 65 Millionen Euro oder rund 3000 Euro pro Apotheke. Dazu kommen Verordnungen im Wert von 27,5 Millionen Euro, also noch einmal knapp 1300 Euro pro Apotheke.

11,7 Millionen Packungen wurden im Rahmen der Selbstmedikation abgegeben, zwei Millionen Packungen waren zu Lasten der Krankenkassen verordnet worden. Aktuell haben 32 verschiedene Hersteller insgesamt 53 ACC-haltige Präparate auf dem Markt, darunter auch Aminosäurelösungen und Antidot-Präparate.

Eine Marktverschiebung in ähnlicher Dimension wie bei ACC könnte die geplante Freigabe von Simeticon zur Folge haben: 2008 wurden laut IMS 6,6 Millionen Packungen im Wert von 61 Millionen Euro in den Apotheken verkauft. Das Gesamtvolumen liegt damit bei 2800 Euro pro Apotheke. 23 Hersteller vertreiben 39 Präparate.

Zumindest teilweise könnte das Szenario Wirklichkeit werden: Denn anders als bei ACC befürwortet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bei Simeticon die Freigabe. Die Firmen dürften den Plänen mit gemischten Gefühlen entgegen sehen: Neuen Absatzmöglichkeiten könnte ein Preisverfall gegenüber stehen, und der Versuch, Produktlinien in beiden Kanälen zu vertreiben, ist in der Vergangenheit bereits gescheitert.

Prognosen wagt in der Branche niemand. Verlässliche Aussagen für die Absatz- oder Preisentwicklung von ACC und Simeticon seien zum gegenwärtigen Zeitpunk nicht möglich, sagte ein Sprecher des Instituts für Handelsforschung (IfH) gegenüber APOTHEKE ADHOC. Klar sei, dass sich die Kostenstrukturen von Drogerien oder Discountern auf der einen und Apotheken auf der anderen Seite ganz wesentlich unterschieden - mit entsprechenden unterschiedlichen Spielräumen für die Preisgestaltung.

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