268,07 Euro für 19.734 Notdienste APOTHEKE ADHOC, 13.12.2017 15:14 Uhr
Im dritten Quartal erhalten die Apotheker für jeden geleisteten Vollnotdienst 268,07 Euro. Das hat der Geschäftsführende Vorstand des Deutschen Apothekerverbands (DAV) gestern beschlossen. Im zweiten Quartal hatten die Apotheker noch 273,96 Euro pro Dienst erhalten, im Vergleichsquartal des Vorjahres (Q3/16) dagegen nur 267,33 Euro.
Für jede zu Lasten der Krankenkassen abgegebene Rx-Packung fließen 16 Cent in den Nacht- und Notdienstfonds (NNF). Die Gesamtsumme wird durch die Anzahl der geleisteten Notdienste geteilt. Dieser Betrag wird für jeden Notdienst an die Apotheken ausgeschüttet. Bei der Berechnung der aktuellen Notdienstpauschale wurden 103.263 Vollnotdienste berücksichtigt, die von 19.734 Apotheken erbracht wurden.
Die Apotheken werden laut NNF-Geschäftsführer Rainer Gurski zum Wochenwechsel die entsprechenden Auszahlungsbescheide erhalten. Die Auszahlung des pauschalen Zuschusses soll somit zeitgerecht zum Monatsende Dezember 2017 erfolgen.
Für das erste Quartal 2017 hatten die Apotheken pro geleisteten Voll-Notdienst sogar den Betrag von 286,51 Euro überwiesen bekommen. Die Absenkung im zweiten Quartal resultierte laut NNF aus einer stark gesunkenen Packungsmenge und dem sogenannten Arbeitstageffekt – es gab einen Notdiensttag mehr im Vergleich zum Vorquartal.
Im Gesamtjahr 2016 hatte der NNF etwa 116 Millionen Euro eingesammelt. An die Apotheken ausgeschüttet wurden 114,2 Millionen Euro. Im Jahr zuvor hatte der Fonds knapp 115 Millionen Euro eingesammelt und 113 Millionen Euro verteilt. Der Zuwachs beruhte auf der um 10 Millionen auf 727 Millionen gestiegenen Zahl von Rx-Packungen.
Im vergangenen Jahr leisteten die Apotheken insgesamt 415.598 Notdienste – 1413 weniger als im Vorjahr. In die Rechnung einbezogen wurden sogenannte Voll-Notdienste, die die Zeit von 20 Uhr am Abend bis sechs Uhr am nächsten Morgen abdecken. Ausgeschüttet wird nicht der ganze Betrag. Insgesamt werden abzüglich Verwaltungsaufwand etwa 114 Millionen Euro an die notdienstleistenden Apotheken ausgezahlt.
Der NNF beschäftigt 13 Mitarbeiter. Das vergangene Jahr schloss der Fonds mit einem Überschuss von 481.000 Euro ab, der Grund sind Veränderungen der Risikorücklagen. Die Mehreinnahmen in Höhe von etwa 101.000 Euro stammen aus zusätzlichen Zinseinnahmen, erhobener Gebühren für die Schätzung, Widerspruchsbearbeitung, Mahnungen sowie Insolvenz und Vollstreckung. Zudem hat der NNF 380.000 Euro eingespart. Unter anderem wurde für die Bereiche Personal und IT weniger Geld ausgegeben.