2028: Jede zweite Apotheke im Filialverbund? Patrick Hollstein, 17.08.2021 14:32 Uhr
Die Zahl der Apotheken sinkt seit Jahren, nur die Zahl der Filialen wächst noch leicht. Damit steigt der Anteil der Standorte, die zu einem Filialverbund gehören. In acht Jahren könnte es jede zweite Apotheke sein.
Um etwa mehr als einen Prozentpunkt pro Jahr wächst mit großer Beständigkeit der Anteil der Apotheken, die zu einem Filialverbund mit 2,3 oder 4 Standorten gehören. Waren es vor zehn Jahren noch 29 Prozent, lag er laut Abda-Statistik Ende vergangenen Jahres bei 42 Prozent. Schreibt sich der Trend fort, könnte also in acht Jahren der Punkt erreicht sein, wo es genauso viele Gruppen- wie Einzelapotheken gibt.
In absoluten Zahlen ausgedrückt: Gab es 2010 noch 15.277 Apotheken, die als Einzelbetriebe geführt wurden, waren es Ende vergangenen Jahres nur noch 10.811. Im gleichen Zeitraum wuchs die Zahl der Filialverbünde von 2686 auf 3299 und die Zahl der als Filiale betriebenen Apotheken von 3478 auf 4643. Von den 14.110 selbstständigen Apotheker:innen betrieben also zuletzt 77 Prozent eine und 23 Prozent mehrere Apotheken.
Insgesamt nahm die Zahl der Betriebsstätten in einem solchen Filialverbund (Hauptapotheken plus Filialen) von 6164 auf 7942 zu. 4556 Apotheken gehören zu einem Verbund aus Haupt- und Filialapotheke, 2094 zu einer Gruppe mit zwei Filialen und 1292 zu einer Gruppe mit drei Filialen, also insgesamt vier Apotheken.
Im vergangenen Jahr setzte sich der langjährige Trend fort: Laut Abda-Statistik gab es insgesamt 407 Schließungen, denen nur 85 Neueröffnungen gegenüberstanden, sodass die Zahl der Apotheken unter dem Strich um 322 oder 1,7 Prozent sank. Die Zahl der Haupt- und Einzelapotheken ging nach 50 Neueröffnungen und 413 Schließungen – 254 Geschäftsaufgaben und 159 Übernahmen als Filialen – um 363 beziehungsweise 2,5 Prozent zurück. Die Zahl der Einzelapotheken sank sogar um 394 beziehungsweise 3,5 Prozent. Zugenommen haben entsprechend die Zahlen an Hauptapotheken (plus 31) sowie Filialen (plus 41).