Das aktuelle Jahr geht zu Ende. Zeit für ein Resümee und einen Blick in die Zukunft. Wie war 2024 für die Apotheken und welche Wünsche haben die Apothekenmitarbeiter:innen für das neue Jahr. Eine aposcope-Befragung liefert die Antwort.
Lieferengpässe, Personalmangel und Ärger um die geplante Apothekenreform: Die Bilanz der Apothekenteams fällt düster aus. Mehr als die Hälfte aller Befragten bewertet 2024 für die Apothekenbranche als verloren oder katastrophal (57 Prozent), unter den Inhaberinnen und Inhaber sind es sogar 72 Prozent. Nur ein Drittel der Apotheker:innen, PKA und PTA bewertet das Jahr als durchschnittlich und nur knapp 7 Prozent als exzellent oder gut.
Dagegen bewertet knapp die Hälfte der Apothekenteams 2024 für die eigene Apotheke als durchschnittlich (48,9 Prozent). Bei den Inhaber:innen ist der Schmerz am größten: Für drei von zehn Selbstständigen gilt das laufende Jahr als verloren oder sogar katastrophal (31 Prozent).
Die Gründe für die schlechte Stimmung liegen auf der Hand. 84 Prozent sind der Meinung, dass Lieferengpässe noch nie so schlimm waren wie im laufenden Jahr. Ein Blick in die Liste der beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldeten Lieferengpässe zeigt das Ausmaß: Derzeit sind mehr als 400 Ausfälle gemeldet, die tatsächliche Zahl ist deutlich höher, denn nicht alle Lieferengpässe müssen angezeigt werden. Kein Wunder, dass 86 Prozent der Befragten sagen, dass sich die Arzneimittelversorgung in 2024 massiv verschlechtert hat.
Auch weil Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fehlen. Acht von zehn Befragten geben an, dass der Personalmangel in diesem Jahr sein Allzeithoch erreicht hat. Hier sehen angestellte Approbierte und PTA tendenziell ein größeres Problem als die Inhaberinnen und Inhaber selbst.
Immerhin: Die wirtschaftlich angespannte und herausfordernde Lage hat die Apotheken zusammengeschweißt: 62 Prozent der Befragten sagen, dass die Apotheken vor Ort im Jahr 2024 deutlich stärker als zuvor an einem Strang gezogen haben, um politisches Gehör zu finden. Ein weiterer Lichtblick war der Wegfall der Präqualifizierung, den drei Viertel der Befragten als echte Erleicherung sehen.
Und was, wenn man für 2025 einen Wunsch frei hätte? Mehr Honorar (44 Prozent), mehr Anerkennung und Wertschätzung (30 Prozent), bessere Arbeitsbedingungen (14 Prozent), weniger Bürokratie (12 Prozent), eine bessere Lieferfähigkeit von Arzneimitteln (7 Prozent) und eine bessere Standesvertretung (6 Prozent), so die häufigsten spontan gegebenen Antworten.
Zur Methodik: Im Rahmen der aposcope-Befragung wurden vom 12. bis 17. Dezember insgesamt 354 Apotheker:innen, PKA und PTA befragt.