Masken, Tests und Impfstoffe haben vielen Apotheken erhebliche zusätzliche Einnahmen beschert. Doch das Kerngeschäft schwächelt nach wie vor, wie eine erste Analyse von Insight Health zeigt.
Das Jahr 2021 war gekennzeichnet durch einen massiven Einbruch in den ersten Monaten, eine Aufholjagd im Frühsommer und einen starken Schlussspurt. Weil schon 2020 aufgrund von Corona geprägt war durch starke Schwankungen – Hamsterkäufe im März, Einbruch danach und fehlender Erkältungssaison im Herbst – waren auch die Zahlen im vergangenen Jahr extrem volatil: Lag die Kundenfrequenz zunächst bis zu 47 Prozent unter Vorjahr (KW 12), konnten in der Spitze Zuwächse von bis zu 24 Prozent verbucht werden (KW 48).
Über das Gesamtjahr hinweg besuchten 7,5 Prozent weniger Kund:innen die Apotheken; Insight Health errechnet die Kundenfrequenz aus der Anzahl der OTC-Bons. Die Abverkäufe im nicht verschreibungspflichtigen Bereich lagen nach Packungen 2,5 Prozent unter Vorjahr und nach Umsatz auf Vorjahresniveau. Nur der Rx-Bereich lag über Vorjahr, und zwar sowohl nach Absatz (plus 1,3 Prozent) als auch nach Umsatz (plus 7 Prozent). Allerdings ist bei den Daten in Euro zu berücksichtigen, dass die Mehrwertsteuer im vorangegangenen Jahr teilweise auf 16 Prozent gesenkt war. Teilweise gab es drastische Ausschläge von 88 Prozent (KW 15, Ostern und Lockdown) und 80 Prozent (KW 52, Weihnachten).
Vergleicht man die Daten mit den Zahlen aus dem Jahr 2019, also vor der Corona-Krise, bleibt ein ernüchterndes Bild: Die Kundenfrequenz liegt 16 Prozent niedriger, die Abverkäufe im OTC-Bereich um 14,5 Prozent (Packungen) beziehungsweise 10 Prozent (Umsatz) niedriger. Lediglich der Rx-Bereich zeigt ein Wachstum von 10,6 Prozent nach Umsatz. Die Zahl der Packungen, an denen sich das Apothekenhonorar orientiert, war um 0,4 Prozent rückläufig.
APOTHEKE ADHOC Debatte