Arzneimittelentsorgung

200 Euro für Altmedikamente

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Apotheken können ihre gesammelten Altmedikamente auch in Zukunft von dem Rücknahme- und Verwertungsanbieter Vfw abholen lassen - für die Dienstleistung wird künftig allerdings eine Gebühr von 20 Euro pro Abholung fällig. Dieses Angebot hat das Unternehmen den Apotheken unterbreitet. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) bemüht sich unterdessen weiter um eine kostenneutrale Lösung, bei der die Hersteller wie bislang die Entsorgung bezahlen.

Durchschnittlich zehnmal pro Jahr wurden laut Vfw in der Vergangenheit Arzneimittel in der Apotheke abgeholt. Die nun entstehenden Zusatzkosten beliefen sich damit auf bis zu 200 Euro.

Da es logistisch unmöglich sei, Einzelverträge mit jeder Apotheke abzuschließen, soll die Dienstleistung nach Angaben von Vfw-Geschäftsführer Dr. Michael Heising künftig über den Großhandel einkaufbar sein. „Das Paket umfasst die Müllsäcke sowie fünf Abholungen“, sagt Heising. Je nach Bedarf könne die Apotheke ein oder zwei Pakete pro Jahr bestellen.

Das Angebot ist für den DAV nicht akzeptabel. Der Verband fordert, dass die Hersteller auch weiterhin für die Entsorgung der zurückgegebenen Medikamente aufkommen und strebt eine bundesweite Lösung an. In dieser Woche soll es ein Gespräch zwischen VfW, DAV und den Herstellerverbänden zu einer möglichen Lösung des Problems geben. Auch die Angebote anderer Entsorgungsanbieter werden geprüft. Laut Heising haben einige Hersteller signalisiert, sich an den Entsorgungskosten zu beteiligen.

Die Annahme von Altmedikamenten künftig zu verweigern, ist für den DAV keine Option. Man sei an einer professionellen Lösung interessiert, die die Arzneimittelrücknahme als Serviceleistung der Apotheken auch weiterhin garantiere, sagte ein Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Aktuell sei es jedoch die individuelle Entscheidung der einzelnen Apotheke, ob sie Altmedikamente annehme oder nicht.

Die Landesapothekerverbände äußern sich bislang eher zurückhaltend zu dem Angebot von Vfw. Der Berliner Apothekerverein hat seinen Mitgliedern bislang lediglich empfohlen, sich bis zum Abschluss der Gespräche auf Bundesebene nicht an einen Anbieter zu binden.

Bislang hatte Vfw die Arzneimittel kostenfrei abgeholt und die Entsorgung durch Gelder, die die Hersteller für die Beseitigung ihrer Packungen zahlten, mit finanziert. Zum 1. Juni hatte das Unternehmen diesen Service eingestellt. Durch die Änderung der Verpackungsverordnung sei die Medikamentenentsorgung nicht länger finanzierbar gewesen.

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