Insgesamt 16 verschiedene Stellen zur Präqualifizierung hat der GKV-Spitzenverband ernannt. Eine entsprechende Liste wurde im Internet veröffentlicht. Allerdings können Apotheken nicht von allen Anbietern prüfen lassen, ob sie für die Abgabe von Hilfsmitteln geeignet sind. Denn einige Präqualifizierungsstellen bieten nur die Prüfung ausgewählter Hilfsmittelgruppen an.
Zehn Stellen übernehmen die Prüfung für alle 34 Gruppen, sechs Anbieter haben sich spezialisiert. So bietet die Agentur für Präqualifizierung, eine Tochter der Marketinggesellschaft Deutscher Apotheker (MGDA), hauptsächlich für Apotheken relevante Bereiche an. Dazu zählen unter anderem Applikationshilfen, Bandagen, Hilfsmittel für Dekubitus und Tracheostoma, Inhalationsgeräte, Kompressionsstrümpfe und Stomaartikel. Die von der Einkaufsgenossenschaft für Sanitätshäuser EGROH gegründete Stelle GPQG zertifiziert alle Versorgungsbereiche außer Haarersatz, Augen- und Hörhilfen.
Die Präqualifizierungsstellen wurden in der Regel von Unternehmen und Verbänden gegründet, die bereits im Hilfsmittelbereich aktiv sind. Dazu gehören Zertifizierungsstellen für Medizinprodukte wie die Berlin Cert, CERT iQ oder mdc medical device certification beziehungsweise Firmen, die Qualitätsmanagement prüfen oder Qualitätssiegel vergeben wie TÜV Süd, TQCert, VQZ Bonn und QVH Service.
Auch Beratungsunternehmen haben sich die Präqualifizierung als Standbein gesichert. Dazu gehören BEO Medconsulting und Fischer Management Beratung. Als Prüfstelle hat der GKV-Spitzenverband außerdem den Verband der Ersatzkassen (vdek), die Orthopädie-Leistungsgemeinschaft Nowecor und den Softwareanbieter HAWE Systems ernannt.
An die AO-Präqualifizierungs-GmbH sowie an PräQ können sich Apotheker nicht wenden: AO prüft lediglich für Optiker interessante Gruppen wie Sehhilfen und Leseständer, PräQ ausschließlich Hörhilfen.
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