Noch läuft der Betrieb – doch die Erträge schrumpfen: Nachdem Dr. Fabian Seibert die Markt-Apotheke Teisendorf vor 15 Jahren übernommen hat, war der Umsatz niedriger und das relative Ergebnis höher. Der Inhaber erklärt, warum er sich noch glücklich schätzt und hofft auf einen Wechsel im Bundesgesundheitsministerium (BMG).
Seibert führt die Markt-Apotheke in Oberbayern in zweiter Generation. Seine Eltern helfen noch mit. Die Lage der Apotheken sei dramatisch. In seiner Region sei die Zahl der Betriebe in den vergangenen zehn Jahren von 38 auf 18 geschrumpft, vor allem kleine Apotheken seien betroffen. „Für Kunden bedeutet das immer weitere Wege.“
Wenn sich an den Rahmenbedingungen nichts ändere, werde sich die Apothekenlandschaft völlig neu aufstellen müssen: „Es wird dann nur noch wenige Versorgungszentren geben, in denen Arzneimittel als Ware verteilt werden. Es wird keine persönliche Beratung geben, keine Nacht- und Notdienste, keine individuellen Rezepturen, keine persönliche Betreuung“, warnt er.
Er selbst komme mit seinem Betrieb „noch durch“. Sein Vorteil sei, dass er keine Miete zahlen müsse. „Das ist eine deutliche Entlastung.“ Doch der Betrag, der unterm Strich übrig bleibe, sei „gewaltig eingebrochen“ – auch wenn der Umsatz gestiegen sei: Die Verkaufserlöse hätten sich verdoppelt und das Ergebnis sei relativ zum Umsatz nur noch ein Drittel von dem, was es vor 15 Jahren gewesen sei.
Seibert hofft, dass mit einer neuen Gesundheitsministerin oder einem neuen Gesundheitsminister die Wende kommt. Man müsse endlich verstehen, wie wichtig die Apotheke vor Ort sei und dass man mit sehr wenig finanziellem Einsatz sehr viel bewirken kann“. Wenn das fixe Apothekenhonorar nur leicht angehoben werde, könne man damit an der Basis viel bewirken.