Ab Herbst wird in den ersten Apotheken gegen Grippe geimpft. Der Apothekerverband Nordrhein (AVNR) hat sich mit der AOK Rheinland/Hamburg auf ein entsprechendes Modellvorhaben geeinigt. In vier Regionen im Kammerbezirk sollen sich Apotheken beteiligen können, sie erhalten einen Nettobetrag von 12,61 Euro pro Impfung.
Zusätzlich zur ausgehandelten Pauschale wird der Impfstoff nach Arzneimittelpreisverordnung abgerechnet. Mit dem Honorar werden Impfung, Verbrauchsmaterialien sowie Dokumentation abgegolten, die im Rahmen des Modellprojekts vorgeschrieben ist. Das Modellprojekt läuft drei Jahre; die Partner haben sich im Rahmen einer Öffnungsklausel darauf verständigt, sich mindestens quartalsweise über den Verlauf und die Ergebnisse auszutauschen und gegebenenfalls auf erforderliche Anpassungen etwa hinsichtlich Regionen und Laufzeit zu verständigen.
Geplant ist das Modellvorhaben zunächst in vier Regionen:
Die Apotheken können dem Modellvorhaben beitreten, sofern sie bestimmte persönliche und räumliche Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört zwingend eine ärztliche Schulung eines Approbierten mit Blick auf:
Entsprechende Schulungen sollen nun in Abstimmung mit der Apothekerkammer entwickelt werden.
Zur Durchführung der Impfung sowie dem damit verbundenen Vorgespräch muss in der Apotheke ein geeigneter Raum zur Verfügung stehen. Hier muss es Sitzmöglichkeiten und eine Liege geben.
Noch müssen aber die Verträge erst bei Robert-Koch-Institut (RKI) und Paul-Ehrlich-Institut (PEI) vorgelegt werden. Außerdem müssen die Aufsichtsbehörden von Kassen und Apotheken zustimmen. Der Verband will umgehend informieren, sobald die Freigabe da ist. Dann wird es auch Details zum Abrechnungsprocedere geben.
Der Apothekerverband sieht das Projekt als wichtigen Schritt für die Weiterentwicklung des Berufsstandes und hofft auf rege Teilnahme. Mit der Kasse sei man sich einig, dass die dauerhafte Durchführung von Impfungen in der Apotheke zur Verringerung der Influenzaerkrankungen „dringend anzustreben“ sei. Erfahrungen aus Nachbarländern zeigten positiven Einfluss auf Impfquote. Allerdings sollen die Impfungen in der Apotheke „optional“ zu den Grippeimpfungen in Arztpraxen erfolgen.
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