Während einer Krebserkrankung leiden Betroffene nicht nur unter der Erkrankung an sich, auch die Neben- und Wechselwirkungen der Medikamente schwächen den Körper. Darüber hinaus kann die Seele leiden. An die Diagnosestellung schließt sich eine lange Therapie an. Die Apotheke kann auf dem Genesungsweg mit speziellen Hinweisen und Tipps zum Thema Krebs unterstützend zur Seite stehen.
Die meisten Patienten erhalten nicht nur einen einzelnen Wirkstoff, sondern mehrere Zytostatika. Je nach Krebsart haben sich bestimmte Wirkstoffkombinationen als besonders effektiv bewiesen. Je nach Behandlungs-Schema oder Regime sind die Nebenwirkungen unterschiedlich.
Ein Zytostatikum stört, verzögert oder verhindert den Zellzyklus und verhindert somit, die Teilung der Tumorzellen. Zytostatika greifen an proliferierenden (sich schnell teilende) Zellen an. Daraus resultieren die typischen Nebenwirkungen wie Haarsausfall, Entzündungen im Mundbereich oder allgemeine Müdigkeit.
Auch die Haut verändert sich während der Chemotherapie. Die Haut von Krebspatienten neigt zu Trockenheit, Schuppung, Rötung, Flecken, allergischen Reaktionen, Ausschlag, Entzündung und Schwellung. Häufig vertragen Betroffene die bisher genutzten Produkte nicht mehr. Zeitgleich steigt – insbesondere bei Frauen – das Bedürfnis nach Schönheit. Sie möchten nicht, dass man ihnen ihre Erkrankung ansieht. Eine Umstellung auf sanfte Pflegeprodukte kann die Haut beruhigen.
Nach überstandener Therapie möchten viele Patienten so schnell wie möglich zum normalen Alltag zurückkehren und ihre berufliche Tätigkeit wieder aufnehmen. Die stufenweise Wiedereingliederung – auch Hamburger Modell genannt – ist eine Maßnahme zur beruflichen Rehabilitation. Arzt und Patient erstellen gemeinsam einen Wiedereingliederungsplan, der festlegt, wie viele Tage und Stunden der Patient täglich und wöchentlich arbeitet. Ziel ist es, die wöchentliche Arbeitszeit kontinuierlich über sechs Monate zu steigern, bis die Arbeitsleistung wieder so erbracht werden kann wie vor der Erkrankung.
Der Ernährungszustand sollte zu Beginn der Therapie festgestellt werden. So kann ein eventuell schon vorliegender Nährstoffmangel identifiziert und ausgeglichen werden. Der Energie- und Nährstoffbedarf sollte, wenn möglich, oral abgedeckt werden. Sollte dies nicht möglich sein (häufiges Erbrechen, Appetitlosigkeit), so sollte die Möglichkeit einer enteralen oder parenteralen Therapie in Betracht gezogen werden. Bei ausreichendem Ernährungszustand wird eine Chemotherapie besser vertragen.
Übergewichtige Patienten sollten hochkalorische Lebensmittel meiden. Eine Reduktion des Körpergewichtes bedeutet auch immer eine Reduktion der Körperoberfläche und folglich eine Dosisreduktion. Eine Mangelernährung kann auch bei adipösen Menschen auftreten – ein initiales Ernährungsscreening sollte unabhängig vom BMI erfolgen.
Um einem erhöhten Muskelabbau entgegen zu wirken, sollte eine eiweißreiche Ernährung bevorzugt werden. Durch die Kombination von bestimmten Lebensmitteln kann die biologische Wertigkeit von Proteinen gesteigert werden. Geschickt kombiniert können Nahrungsmittel mit einer relativ geringen biologischen Wertigkeit zu einer hochwertigen Mahlzeit werden. Grund hierfür ist die Aminosäure-Zusammensetzung der jeweiligen Eiweiße: Werden diese sinnvoll ergänzt, kommt es zur Aufwertung der Gesamtmahlzeit. Die Wertigkeit eines Volleis kann beispielsweise durch den gleichzeitigen Verzehr von Kartoffeln noch gesteigert werden.
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