Apothekenzubereitungen

Der Apotheker, dem Augenärzte vertrauen

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Eine Rezeptur für 6400 Patienten: Apotheker Thomas Steffens aus Kiel kämpft für seine Zubereitungen für den Praxisbedarf.Foto: Sebastian Weimar
Steffens stellt seit den 1970er Jahren spezielle Rezepturen vor allem für Augenärzte her.Foto: Sebastian Weimar / APOTHEKE ADHOC
Seine Kronen-Apotheke am Dreiecksplatz hat sich damit überregional einen Namen gemacht.Foto: Sebastian Weimar / APOTHEKE ADHOC
Pro Tag gehen Rezepte aus Praxen in ganz Deutschland in der Apotheke ein.Foto: Sebastian Weimar / APOTHEKE ADHOC
Der 75-Jährige kümmert sich persönlich um die Herstellung, unterstützt wird er von einer PTA.Foto: Sebastian Weimar / APOTHEKE ADHOC
Regelmäßig stellt er einen größeren Ansatz seiner Präparate her, den er unter Stickstoff in Einzeldosen abfüllt.Foto: Sebastian Weimar / APOTHEKE ADHOC
Doch das Landesamt für soziale Dienste in Kiel untersagte ihm 2014 die Fertigung verschiedener Präparate.Foto: Adacta / Wikipedia CC BY-SA 3.0
Steffens ist der Meinung, dass bei Rezepten über Praxisbedarf der Arzt als Verbraucher anzusehen ist.Foto: Sebastian Weimar / APOTHEKE ADHOC
Als Apotheker sei er grundsätzlich verpflichtet, ihm vorgelegte ärztliche Verschreibungen zu bedienen.Foto: Sebastian Weimar / APOTHEKE ADHOC
Das hergestellte Arzneimittel müsse der Verschreibung entsprechen – entsprechend werde der Umfang einer abgabefertigen Packung durch die Verschreibung bestimmt.Foto: Sebastian Weimar / APOTHEKE ADHOC
Das könnten eben auch 64 aufgeteilte Applikationen oder Portionen sein.Foto: Sebastian Weimar / APOTHEKE ADHOC
Das Schleswig-Holsteinische Verwaltungsgericht (VG) gab der Behörde recht.Foto: Bubo / Wikipedia CC BY-SA 3.0
Steffens treibt die Sorge um, dass Ärzte überall in Deutschland Probleme bekommen, wenn sie keine Zubereitungen aus der Apotheke mehr für den Praxisbedarf anfordern können.Foto: Sebastian Weimar / APOTHEKE ADHOC
Aus seiner Sicht sind Rezepturen im Praxisbedarf keine Seltenheit.Foto: Elke Hinkelbein
Es gebe zahlreiche Präparate, die wegen kurzer Haltbarkeit oder anderer Probleme nicht als Fertigarzneimittel angeboten werden könnten.Foto: Elke Hinkelbein
„Wenn die Industrie solche Produkte nicht liefern kann, da müssen wir Apotheker liefern können“, sagt er.Foto: Sebastian Weimar / APOTHEKE ADHOC
Tatsächlich haben sich verschiedene Apotheken und Herstellbetriebe auf die Herstellung von Einzeldosen spezialisiert.Foto: Aposan
Der Industrie sind sie ein Dorn im Auge. Doch der Bundesgerichtshof (BGH) sieht kein Problem.Foto: APOTHEKE ADHOC
Novartis war gegen das Umfüllen seines Augenpräparats Lucentis (Ranibizumab) vorgegangen und hatte vor dem Oberlandesgericht Hamburg (OLG) eine Niederlage kassiert.Foto: Novartis
Lucentis wird von Novartis in Durchstechflaschen mit 0,23 Millilitern Inhalt vertrieben. Für die Behandlung verwenden Ärzte aber nur 0,05 Milliliter. Apozyt hatte die für eine Injektion nötige Menge abgefüllt und darf das auch weiterhin.Foto: Novartis
Nach dem EuGH-Urteil zu Defekturen ist das die zweite gute Nachricht für die Herstellung in der Apotheke.Foto: APOTHEKE ADHOC
Defekturen seien keine gewerblichen Zubereitungen im Sinne einer EU-Richtlinie, hatte der EuGH entschieden.Foto: Elke Hinkelbein
Die Richter folgten Generalanwalt Maciej Szpunar, dass die EU-Vorschrift zu Humanarzneimitteln bei Defekturen nicht greife.Foto: EuGH
Defekturen müssen in Deutschland nicht zugelassen werden.Foto: Elke Hinkelbein
Die Kleinherstellung von Rezepturen nach europäischem Arzneimittelrecht sei als Handwerk zu betrachten, so der EuGH.Foto: Elke Hinkelbein
Darum ging es im konkreten Fall: Ein Apotheker hatte als Defektur hergestellte Weihrauch-Kapseln in einer Broschüre beworben.Foto: Snotch/Wikipedia
Hecht Pharma hielt die Werbung für die nicht zugelassenen Arzneimittel für unzulässig.Foto: Christof Stache
Das europäische Recht sieht zwei Ausnahmen vor, die Medikamente von der Zulassungspflicht befreien: Zum Einen Arzneimittel, die „in einer Apotheke nach ärztlicher Verschreibung für einen bestimmten Patienten zubereitet werden“.Foto: APOTHEKE ADHOC
Zum anderen: „In der Apotheke nach Vorschrift einer Pharmakopöe zubereitete Arzneimittel, die für die unmittelbare Abgabe an die Patienten bestimmt sind“.Foto: APOTHEKE ADHOC
Wer sich also an eine Rezepturvorschrift hält, ist auch bei größeren Mengen auf der sicheren Seite.Foto: Elke Hinkelbein
Berlin -

Thomas Steffens, Inhaber der Kronen-Apotheke am Dreiecksplatz in Kiel, hat sich mit seinen Spezialrezepturen für Augenärzte überregional einen Namen gemacht.

Mit seinem galenischen Fachwissen setzt Steffens seit Jahrzehnten im Bereich der Rezepturherstellung neue Maßstäbe. Wenn der 75-Jährige sich zur Ruhe setzen würde, hätten Praxen in ganz Deutschland ein Problem. Oder wenn er seinen seit Jahren schwelenden Streit mit dem Landesamt für soziale Dienste nun endgültig verlieren würde.

Beitrag vom 12. April 2017

Rezeptur
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