Abführmittel im Expertengespräch

Wie sicher und verträglich sind sie?

Ingelheim am Rhein -

Kaum eine andere Arzneimittelgruppe ist mit so vielen Vorurteilen belastet wie die der Abführmittel. Vielen eilt der Ruf als Drastika voraus. Zu Unrecht, wie aktuelle Studienergebnisse für Bisacodyl (in Dulcolax®) und Natriumpicosulfat (in Laxoberal®) belegen! Dies bestätigt auch Magen-Darm-Experte Prof. Dr. Stefan Müller-Lissner von der Park-Klinik Weißensee in Berlin.

Bisacodyl und Natriumpicosulfat stehen immer wieder unter dem Verdacht, Kaliumverluste und Gewöhnung herbeizuführen. Ist dieser Vorwurf berechtigt?

Prof. Müller-Lissner: „Nein, denn Kaliumverluste über den Darm entstehen nur bei wässrigen Durchfällen. Abführmittel sollten aber so dosiert werden, dass ein weicher Stuhl entleert wird. Dabei entsteht kein Kaliummangel, wie mehrere langzeitige Studien mit verschiedenen Abführmitteln gezeigt haben.“

Trotzdem wird immer wieder empfohlen, Bisacodyl und Natriumpicosulfat nur kurzfristig anzuwenden. Zu Recht?

Prof. Müller-Lissner: „Nein. Bei akuter Verstopfung, z. B. auf Reisen, ist die kurzfristige Einnahme vernünftig. Im Gegensatz dazu lässt sich chronische Verstopfung nicht durch kurzfristige Gabe von Abführmitteln heilen. Hier ist eine individuell angepasste symptomatische Dauerbehandlung notwendig. Mehrere Studien belegen, dass Bisacodyl und Natriumpicosulfat dafür gut geeignet sind.“

Wie ist es zu erklären, dass manche Patienten nach Absetzen des Abführmittels erneut unter Verstopfung leiden?

Prof. Müller-Lissner: „Eine chronische Verstopfung lässt sich durch Abführmittel nicht heilen. Sie sind eine rein symptomatische Behandlung, deren Wirkung nicht über die Einnahmedauer hinaus anhält. Es ist daher nicht verwunderlich, dass dieselben Beschwerden wie zuvor auftreten, wenn die Einnahme beendet wird.“

Die Stillzeit nimmt eine Sonderstellung in Sachen Medikamenteneinnahme ein. Was können stillende Mütter gegen Verstopfung tun?

Prof. Müller-Lissner: „Bisacodyl und Natriumpicosulfat gelangen nachweislich nicht in die Muttermilch. Die Einnahme dieser Substanzen während der Stillzeit ist also unbedenklich.“

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