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Lactoferrin

Bietet Lactoferrin möglicherweise Schutz vor gefährlichen Viren?

Abb. 1) LF dockt an Virus an - keine Infektion; 2) LF verhindert das Andocken an Rezeptor - keine Infektion; 3) Virus dockt an Zelle an - Infektion. Der Mechanismus der antiviralen Wirkung von Lactoferrin. Lactoferrin (LF) oder das Abbauprodukt Lactoferricin (LFcin) verhindert die Anheftung des Virus an die Zielzellen durch Bindung an den Virusrezeptor auf den Zielzellen oder durch Bindung an das Virus (2).

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Lactoferrin - ein Protein das beim Menschen von Schleimhäuten und bestimmten weißen Blutkörperchen (Granulozyten) gebildet wird, kommt in hoher Konzentration in Muttermilch (Lacto-) und weniger konzentriert in Tiermilch (Kuh, Schaf etc.) vor. Lactoferrin bindet Eisen (-ferrin), es hat antimikrobielle Eigenschaften (Bakterien, Viren, Pilze) und positive Effekte auf den Knochen- und Knorpelstoffwechsel.

Lactoferrin ist ein integraler Teil der ersten Verteidigungslinie gegen Bakterien, Viren und Pilze an vielen Eintrittspforten des Körpers. Es ist in den meisten, wenn nicht in allen Körperflüssigkeiten, einschließlich Blut, Urin, Schweiß, Tränen, Speichel, Magensaft, Darmsekret, Vaginalsekret und Nasensekret vorhanden, aber auch in vielen Zellen des Körpers. Dazu gehören auch neutrophile Granulozyten, weiße Blutkörperchen, die Lactoferrin freisetzen.

Zu Lactoferrin liegen experimentelle und klinische Studien vor, ein Teil davon beschäftigt sich mit der Wirksamkeit dieses Proteins bei bakteriellen und viralen Infektionen. Demnach hat Lactoferrin und dessen Abbauprodukt Lactoferricin nachgewiesenermaßen auch virenhemmende Eigenschaften. Vor allem die Untersuchungen zu viralen Infektionen sind in Zeiten der Gefahr einer Coronavirus Verbreitung interessant. Lactoferrin bindet an die Oberfläche von Zellen. Dadurch wird der Eintritt von Viren in lebende Zellen verhindert oder stark vermindert. Lactoferrin kann auch an virale Hüllproteine binden und dadurch die Viren blockieren. Dadurch werden ebenfalls der Eintritt und die intrazelluläre Vermehrung der Viren verhindert (1).

Dieser Mechanismus einer Hemmung der Anlagerung von Viren an Zellen dürfte ein allgemeiner Mechanismus von Lactoferrin Viren gegenüber sein. Ob dieser Effekt bei den Coronaviren der laufenden Pandemie auch der Fall ist, ist (noch) nicht studienmäßig gesichert. Eine Forschergruppe der Universität Peking publizierte 2011 allerdings eine Studie, wo gezeigt wurde, dass Lactoferrin eine Wirkung bei dem SARS-assoziierten Coronavirus zeigt, welches 2002/2003 die SARS Pandemie verursachte (3). Interessant ist auch, dass ein australischer Hersteller und Exporteur von Lactoferrin, die Firma Jatenergy, gemeldet hat, dass das Unternehmen für Februar und März Aufträge zu Lactoferrin auf einem weitaus höheren Niveau als in früheren Perioden hat, wobei hierfür die Exporte nach China verantwortlich seien. „Diese Nachfrage scheint durch das Aufkommen des Coronavirus getrieben zu sein.“, heißt es in der Meldung (4).
*) Lactoferrin ist u.a. im Produkt SanFerin® Tabletten enthalten, erhältlich in Apotheken.

1. Lactoferrin for prevention of common viral infections; Hiroyuki Wakabayashi, Hirotsugu Oda, Koji Yamauchi, Fumiaki Abe
Journal of Infection and Chemotherapy, Volume 20, Issue 11, November 2014, Pages 666-671
2. Milk Derived Peptides with Immune Stimulating Antiviral Properties; Haiyan Sun and Håvard Jenssen
Chapter from the book Milk Protein, 2012 Sun and Jenssen; licensee InTech
3. Inhibition of SARS Pseudovirus Cell Entry by Lactoferrin Binding to Heparan Sulfate Proteoglycans Jianshe Lang, Ning Yang, Jiejie Deng, Kangtai Liu, Peng Yang, Guigen
PLoS One. 2011; 6(8): e23710.
4. Jatenergy Limited, Meldung vom 3. Februar 2020:
https://jatenergy.files.wordpress.com/2020/02/02198650.pdf

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