Mit dem öffentlichen Bekenntnis des ehemaligen Fußball-Managers Rudi Assauer zu seiner Krankheit Alzheimer Demenz rückt der gefürchtete und vielfach tabuisierte Gedächtnisschwund in den Fokus des allgemeinen Interesses.
Obwohl Ursachen und Auslöser der Erkrankung vielfältig und bisher nur in Ansätzen bekannt sind, zeichnen sich Risikofaktoren ab. Dazu zählt offensichtlich auch ein Mangel an Vitamin B12.
Erst kürzlich wiesen US-amerikanische Forscher nach, dass ein Mangel an Vitamin B12 bei Senioren den geistigen Abbau verstärken und das Gehirn schrumpfen lassen kann.¹
Auch britische Wissenschaftler zeigten im vergangenen Jahr, dass Patienten mit leichten Gedächtnisstörungen (milden kognitiven Störungen) durch eine Vitamin B-Ergänzung möglicherweise den Hirnschwund bremsen und ihr Demenzrisiko reduzieren können.² Bei den Senioren, die zwei Jahre lang die Vitamine Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 einnahmen, nahm die Hirnmasse durchschnittlich um 30 % weniger ab als bei den Personen, die keine B-Vitamine erhalten hatten.
Insbesondere der Mangel an Vitamin B12 ist bei älteren Menschen ein unterschätztes und verbreitetes Problem. Darauf machte jüngst die Gesellschaft für Biofaktoren e.V. aufmerksam.³ Ein Defizit an dem Vitamin wird in Deutschland bei 10 bis 30 Prozent der „gesunden“ Personen über 65 Jahre diagnostiziert. Ursachen sind meist alters-, medikamentös- und krankheitsbedingte Faktoren, die die Aufnahme des Vitamins aus der Nahrung im Magen-Darmtrakt behindern. Da Vitamin B12 für die Nervenfunktion unerlässlich ist, kann ein Mangel vielfältige neurologische Störungen nach sich ziehen, von Taubheitsgefühlen und Missempfindungen in den Extremitäten bis hin zu depressiven Verstimmungen und Gedächtnisstörungen.
Um einen Vitamin B12-Mangel auszugleichen, ist die Ergänzung durch ein Präparat angezeigt. Dabei ist zu beachten, dass bei oraler Einnahme eine hohe Dosierung (z.B. in B12-Ankermann, Apotheke) erforderlich ist, damit das Vitamin trotz der beschriebenen Aufnahmestörungen in ausreichender Menge in den Körper gelangt.
Quellen:
¹) CC Tangney, NT Aggarwal, H Li, RS Wilson, C DeCarli, DA Evans, MC Morris. Neurology 77 (13): 1276-1282 (2011)
²) Smith AD, Smith SM, de Jager CA et al.: PloS ONE 2011; 5 (9): e12244, doi:10.1371/journal.pone.0012244
³) Pressemeldung der Gesellschaft für Biofaktoren vom November 2011: www.gf-biofaktoren.de