Modell sieht Unterscheidung zwischen Basis- und Zusatzdividende vor / Alle Geschäftsanteile werden wie bisher oberhalb des Marktniveaus verzinst / Vertreterversammlung wird kleiner
Das Apothekerunternehmen Sanacorp wird noch attraktiver für aktive Apotheken aus dem gesamten Bundesgebiet. Mit großer Mehrheit verabschiedete die Vertreterversammlung der Genossenschaft am Samstagabend ein neues Dividendenmodell, das all jene Mitglieder belohnt, die ihre Umsätze bei der Sanacorp bündeln. „Das Modell stärkt den Gemeinschaftsgedanken unserer Genossenschaft“, so Dr. Herbert Lang, Vorstandsvorsitzender der Sanacorp, „denn es entspricht dem Prinzip von Leistung und Gegenleistung: Mitglieder, die durch ihr Bestellverhalten zum Erfolg der Genossenschaft beitragen, werden künftig stärker am Unternehmensergebnis beteiligt.“ Die weitreichende Entscheidung wurde im Rahmen einer Satzungsänderung mit 173:11 Stimmen (ca. 94 Prozent) getroffen. Nötig gewesen wäre eine Mehrheit von drei Viertel der abgegebenen Stimmen.
Das neue Modell, das erstmals im Jahr 2013 zur Anwendung kommen wird, trägt weiterhin der genossenschaftlichen Grundidee Rechnung, wonach alle Geschäftsanteile in einer Größenordnung verzinst werden, die deutlich oberhalb des üblichen Marktniveaus liegt. Mit der Neuregelung führt die Sanacorp nun allerdings ein Staffelmodell mit Basis- und Zusatzdividende ein. Alle Geschäftsanteile werden ab dem kommenden Jahr mit einer Basisdividende in gleicher Höhe bedient. Hierfür werden laut Dividendenmodell 40 Prozent des auszuschüttenden Gewinnertrags verwendet. Mitglieder, deren Jahresumsatz bei der Sanacorp mindestens 400.000 Euro beträgt, erhalten künftig außerdem eine Zusatzdividende, für die 60 Prozent der zur Ausschüttung zur Verfügung stehenden Summe reserviert sind. Damit sollen Mitglieder motiviert werden, die Sanacorp künftig noch stärker als Erstlieferant zu nutzen.
„Die Untergrenze kann auch von kleinen Apotheken ohne Probleme erbracht werden“, so Dr. Herbert Lang in seinen Erläuterungen zur Neuregelung. Der Vorstandsvorsitzende der Sanacorp geht davon aus, dass sich das Bestellverhalten einiger Kunden nun ändern wird. Bislang macht nur jedes dritte Mitglied der Sanacorp mit der Genossenschaft einen Jahresumsatz von 400.000 Euro und mehr. Ziel sei eine starke und aktive Mitgliederbasis, die in der Sanacorp mehr sieht als eine reine Finanzinvestition.
Zuversichtlich zeigte sich der Vorstandsvorsitzende der Sanacorp, dass sich die Ertragslage des Apothekerunternehmens nach den teilweise dramatischen Einbußen durch das AMNOG langsam wieder stabilisiert. „Wir haben die Talsohle durchschritten“, so Dr. Lang. Auch wenn die Rendite noch weit von jenen Werten entfernt ist, die für einen dauerhaft wirtschaftlichen Betrieb benötigt wird, gebe es doch Grund zu „vorsichtigem Optimismus“. Ursache hierfür sei nicht zuletzt ein massives internes Sparprogramm, das die Sanacorp aufgelegt habe.
Im Zuge dieser Sparmaßnahmen folgten die rund 200 anwesenden Vertreter auch einem Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand, die Vertreterversammlung ab der nächsten Wahlperiode zu verkleinern. Statt derzeit 255 Vertretern wird es ab 2016 nur noch rund 160 Vertreter geben. Jeder Delegierte vertritt dann 50 Mitglieder und nicht wie bisher 30 Mitglieder. Die Änderung war ebenso wie die Neuregelung der Dividendenausschüttung im Rahmen der regionalen Vertreterversammlungen vorgebracht worden und wurde ebenfalls mit großer Mehrheit verabschiedet.
Die Sanacorp steht mit ihren Gesellschaften für einen im operativen Geschäft erzielten Jahresumsatz von 3,7 Mrd. Euro in 2011 und ist eines der größten apothekerbestimmten Pharma-Großhandelsunternehmen in Deutschland. Mit rund 3.000 Mitarbeitern in 16 Niederlassungen sorgt das Apothekerunternehmen dafür, dass ca. 8.000 Apotheken im gesamten Bundesgebiet rund um die Uhr sicher und zuverlässig mit Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten beliefert werden. An der Spitze der Unternehmensgruppe steht die Sanacorp eG Pharmazeutische Großhandlung und damit alle Mitglieder der Apothekergenossenschaft. Das Unternehmen setzt sich nachdrücklich für die Stärkung der inhabergeführten Individualapotheke in Deutschland ein.
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